Dresden gegen Hansa – oder auch: Wenn der Vater gegen den Sohne
Familien-Duell: Dynamos Innenverteidiger Kevin Ehlers stammt aus der alten Hansa-Schule. Bei der Kogge sitzt sein Vater Uwe als Co-Trainer auf der Bank.

Wenn zwei sich streiten, lacht dann der Dritte? Der Fußball-Osten schaut gebannt nach Dresden, wo an diesem Ostersonntag Dynamo den nur einen Punkt hinter ihn liegenden FC Hansa Rostock empfängt (14 Uhr). Der Drittliga-Knaller schlechthin. Mit Auswirkungen bis nach Ingolstadt.
Es ist auch ein Familienduell. Bei den Sachsen ist der erst 20-jährige Kevin Ehlers ein wichtiger Faktor dafür, dass Drittliga-Tabellenführer Dresden mit 24 Gegentoren die beste Abwehr der Liga stellt. Der stammt eigentlich aus der Hansa-Jugend und muss nun seinem Vater Uwe Ehlers wehtun. Der Senior ist eine Legende bei der Kogge. 79-mal kickte er für die Mecklenburger im Fußball-Oberhaus. Nach seinem Karriereende 2011 bekleidete er verschiedene Trainerpositionen bei den Hanseaten. Derzeit ist er der Co von Jens Härtel.
Kevin hofft auf Aufstieg für beide
Für das Dynamo-Talent ist es auch ohne diese Konstellation ein ganz besonderes Spiel. „Das kann man nicht leugnen“, gesteht der sonst für sein Alter sehr abgeklärt wirkende Junior doch ein wenig aufgeregt. „Ich habe einen Großteil meiner Kindheit in Rostock verbracht und alle Mannschaften bis zur U17 durchlaufen. Und nun sitzt mein Vater beim Gegner auf der Bank.“

Doch auf dem Platz kennt der Innenverteidiger keine Verwandten. Für ihn zählen nur die drei Punkte, mit denen die Sachsen den Ansturm der Kogge abwenden wollen. Erst nach diesen 90 Minuten gönnt er Hansa wieder Glück. „Für die Familie wäre es eine schöne Sache, wenn es für beide mit dem Aufstieg klappt“, hofft der 20-Jährige dennoch auf ein doppeltes Happy End am Saisonende.