Saison-Aus für Weltmeister

Drama um Tolisso: Bayern hat die Flatter vor Frankfurt

„Mir tut es einfach leid. Da war jeder sehr geschockt und sehr traurig“, sagte Bayern-Trainer Hansi Flick über das vorzeitige Saison-Aus von Corentin Tolisso (24).

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Bayerns Corentin Tolisso kam beim wilden 3:3 gegen Bielefeld noch mit dem Schrecken davon, verletzte sich aber dann im Training schwer. 
Bayerns Corentin Tolisso kam beim wilden 3:3 gegen Bielefeld noch mit dem Schrecken davon, verletzte sich aber dann im Training schwer. Imago

Hansi Flick sprach von „Schock“ und sogar von einer „Tragödie“. Der Trainer des FC Bayern wirkte heftig mitgenommen, als er am Freitag über das Topspiel des Spitzenreiters beim bockstarken Tabellendritten Eintracht Frankfurt (Sonnabend, 15.30 Uhr) sprach.

„Mir tut es einfach leid. Da war jeder sehr geschockt und sehr traurig“, sagte Flick über das vorzeitige Saison-Aus von Corentin Tolisso (24). Der französische Weltmeister zog sich im Training einen schmerzhaften Muskelsehnenriss im linken Oberschenkel zu und fällt laut Flick mindestens drei Monate aus.

Flick sieht SGE als Favorit

Immerhin kann der Rekordmeister am Main wieder auf Leon Goretzka und Jerome Boateng bauen. Dennoch muss Flick nach Tolissos Verletzung auf gleich fünf Stammspieler verzichten. Auch Thomas Müller und Benjamin Pavard (beide Corona-Quarantäne), Serge Gnabry (Muskelfaserriss) sowie Douglas Costa (Haarriss am Fuß) fallen aus, weswegen Bayern ein bisschen die Flatter vor Frankfurt hat. „Eintracht Frankfurt hat die beste Mannschaft 2021, hat die meisten Punkte geholt, hat einen sehr guten Lauf, hat aktuell eine sehr gute Form“, schiebt Flick der SGE die Favoritenrolle zu, die nach 22 von 24 Punkten in diesem Jahr ans Tor der Königsklasse klopft.

Entsprechend angriffslustig geht Eintracht-Coach Adi Hütter in das Duell, wenngleich er auf 18-Tore-Stürmer Andre Silva (Rückenprobleme) verzichten muss: „Wir brauchen ein perfektes Topspiel, einen Sahnetag. Dann ist etwas möglich.“

Fragen wegen Tolissos Vertrag

Tolisso dürfte traurig vorm Fernseher sitzen – und nachdenklich. Die schwere Verletzung platzt mitten in die Zukunftsplanung des Spielers und des Vereins. Der Vertrag von Tolisso, der im Sommer 2017 für die damalige Münchner Rekordablöse von 41,5 Millionen Euro von Olympique Lyon gekommen war und immer wieder von Verletzungen gestoppt wurde (Kreuzbandriss 2018, Sprunggelenks-OP 2020), läuft am 30. Juni 2022 aus. Wechsel oder Verlängerung, das sollte sich bald entscheiden.

„Es ist schade um ihn, es ist fast eine Tragödie, wenn man sich seine Historie anguckt“, sagte Flick, der Tolisso am Freitag in einem Telefonat Mut zusprach. „Die letzten Jahre hat der Verein immer wieder gezeigt, dass er in solchen Situationen zu den Spielern hält und sie unterstützt. Jetzt ist es erst mal die Aufgabe von uns allen, dass er wieder an die Leistungsfähigkeit kommt, die er hatte.“