Diskussionen um Trainer Nagelsmann! Uli Hoeneß poltert los: „Das ist nicht Bayern-like!“
Der Ehrenpräsident des FC Bayern bemängelt das fehlende „Mia san Mia“ im Team. Trainer Julian Nagelsmann nimmt er nach dem Remis in Dortmund in Schutz – noch ...

Was ist bloß mit den Bayern los? Souverän 2:0 beim Topspiel in Dortmund geführt und dann doch noch den wichtigen Auswärtssieg in der Nachspielzeit verschenkt, weil BVB-Stürmer Anthony Modeste per Kopf das 2:2 macht. Jetzt meldet sich Bayern-Ikone Uli Hoeneß (70) zu Wort und watscht die Mannschaft ab. Trainer Julian Nagelsmann nimmt er in Schutz – noch ...
„Das ist eigentlich nicht Bayern-like, wenn man 2:0 führt, dann sollte man das Spiel gewinnen“, polterte Hoeneß im BR-Fernsehen los. Bayern-like, was meint Hoeneß damit genau? Die Antwort des großen Bayern-Machers kommt prompt: „Mia san mia. Einfach großes Selbstvertrauen und den anderen sagen: Jetzt kommt’s mal schön und dann haut man ihnen das dritte rein.“
Bayerns Uli Hoeneß: „Großes Selbstvertrauen fehlt“
Ja, irgendwie ist dieses Selbstverständnis beim Bundesliga-Dominator von der Isar nicht mehr ausreichend ausgeprägt. Nach zehn Meistertiteln in Serie hat sich da etwas eingeschlichen. Es ist kein Schlendrian, eher eine trügerische Selbstsicherheit. „Wir haben nach 70 hervorragenden Minuten zu sehr das Spiel aus der Hand gegeben und Dortmund noch einmal die Chance gegeben“, erklärt Hoeneß.
Auch Vorstandsboss Oliver Kahn sieht es ähnlich. Er bekam nach dem Last-Minute-Ausgleich einen Wutanfall auf der Tribüne, sank erst in den Sessel, dann schlug er mit beiden Händen auf eine Plexiglaswand. Kahn wurde zum Vulkan. Das Video twitterte er einen Tag später selbst und kommentierte es so: „Dieses Ergebnis haut einen doch vom Stuhl ...“
Bayern-Boss Kahn erhöht den Druck: „Schnell auf Platz 1“

Nach dem Abpfiff hatte sich Kahn wieder im Griff und erklärte: „Das ist eine erstaunliche Saison. Wie wir es immer wieder hinbekommen, uns um den verdienten Lohn zu bringen: Da muss ich weit zurückdenken, um mich an so eine Saison erinnern zu können.“
Ja, irgendwie ist etwas nicht mehr so, wie es früher mal war. Kahn gibt jetzt einen Befehl an die Profis: „Wir müssen jetzt schnell in die Puschen kommen. Wir können uns nicht darauf verlassen, dass die Mannschaften über uns immer unentschieden spielen oder verlieren. Wir müssen schnell auf Platz 1.“
FC Bayern: Rückendeckung für Nagelsmann

Das ist auch eine Ansage an Trainer Julian Nagelsmann. Noch sieht weder Kahn noch der große Hoeneß einen Grund, sich über den Coach Gedanken zu machen: „Für eine Trainerdiskussion ist überhaupt kein Grund vorhanden. Wir sind in der Tabelle nach wie vor in Reichweite der Spitze. Ich bin überzeugt, wenn sich alles normalisiert, dass wir bald wieder Tabellenführer sind.“ Und Kahn hofft: „Wir müssen nur eine gewisse Ergebnisstabilität reinbringen – dann mache ich mir überhaupt keine Sorgen.“
Und Nagelsmann sagt: „Ich gebe jeden Tag mein Bestes. Wenn ich abends in den Spiegel schauen kann, dann ist es sehr wertvoll.“ Der Coach gibt alles, doch das müssen auch die Spieler – nicht 70, sondern 90 Minuten und manchmal auch ein bisschen mehr.
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