Auch durchs Fernglas kann BFC-Stürmer Christian Beck derzeit nicht viele Verstärkungen erspähen. Gegen Optik Rathenow müssen sie dennoch den Durchblick behalten.
Auch durchs Fernglas kann BFC-Stürmer Christian Beck derzeit nicht viele Verstärkungen erspähen. Gegen Optik Rathenow müssen sie dennoch den Durchblick behalten. Patrick Skrzipek

Rathenow soll es nun büßen. Der BFC Dynamo will am Freitag (19 Uhr, Sportforum) die Tabellenspitze in der Regionalliga Nordost verteidigen und das Pokal-Aus bei den zwei Klassen tiefer spielenden Füchsen Berlin (2:3) vergessen machen. 

Leichter gesagt als getan. Die Personalnot bei den Hohenschönhausern hat sich vor dem Kick gegen Optik weiter vergrößert. Im Pokal fiel auch noch kurzfristig Kapitän Andreas Pollasch aus. „Es ist brutal. Das Spiel heute ist ganz wichtig, danach haben wir mal 14 Tage Zeit, um Luft zu holen“, so BFC-Trainer Christian Benbennek. Verstärkung tut Not! Und dabei muss man aber den Durchblick bewahren und nicht in Panik verfallen.

Arbeitslose Spieler zumeist nicht wettkampffit

Doch dem Wunsch nach Neuzugängen sind natürliche Grenzen gesetzt. Zum einen ist das Transferfenster seit Ende August geschlossen. Damit können nur noch Spieler unter Vertrag genommen werden, die derzeit arbeitslos sind. Problem damit: Die meisten Kicker haben sich nur individuell fit halten können, absolvierten kein Vorbereitungsprogramm. Für eine Soforthilfe eher kontraproduktiv.

Zum anderen ist es natürlich eine Qualitätsfrage. Spieler, die dem Spitzenreiter der Regionalliga Nordost wirklich weiterhelfen könnten, müssten ja im Prinzip Drittliga-Niveau haben. Doch davon sind die meisten gerade unter Vertrag. Und einfach in die Breite zu investieren, nur um überhaupt etwas zu machen, scheint wenig sinnvoll. Nach der Winterpause, wenn die Langzeitverletzten wieder zurückkehren, möchte man ja auch keine unnötigen Kostgänger auf der Gehaltsliste haben.

Überzogene Forderungen bei potenziellen Zugängen

Qualität hat zudem ihren Preis. Geld zu verpulvern kann es ja auch nicht sein. Im Poker um den jüngsten BAK-Neuzugang Jürgen Gjasula stiegen die Weinrot-Weißen aus. Der Noch-35-Jährige hat zwar seinen im März erlittenen Meniskuseinriss auskuriert, doch bei den Verhandlungen mit den Dynamos überraschte der Albaner mit der Forderung nach einem Anschlussvertrag über den Sommer 2022 hinaus. Dann wäre er bereits 36! Verhandlungen mit dem Ex-Verler Nico Hecker waren ebenfalls nicht fruchtbar.

Ein Kopfproblem haben die Weinrot-Weißen bei Gesprächen mit einigen anderen Kickern ausgemacht. Der Abstieg eine Spielklasse tiefer ist für die wenigsten erstrebenswert. Weder sportlich noch finanziell. Sie setzen lieber auf das Wintertransferfenster. Hilft Dynamo derzeit nicht weiter!