Deutschland sucht den Super-Stürmer: Podolski, Matthäus und Hamann streiten über Niclas Füllkrug
Bekommt Bundestrainer Hansi Flick den Angriff nicht zum Laufen, droht dem DFB bei der WM in Katar das nächste Debakel. Auch deswegen nimmt die Diskussion um Werder Bremens Angreifer an Fahrt auf.

Quo vadis, DFB-Elf? Nach den ernüchternden Auftritten in der Nations League gegen Ungarn (0:1) und England (3:3) sorgt sich ganz Fußball-Deutschland um die Nationalmannschaft. Bekommt Bundestrainer Hansi Flick den Angriff nicht zum Laufen, droht nach dem Vorrunden-Aus in Russland 2018 in Katar das nächste WM-Debakel. Dabei gibt es einen Stürmer, der Woche für Woche trifft. Deutschland sucht den Super-Stürmer: Podolski, Matthäus und Hamann streiten über Niclas Füllkrug.
„Was uns immer ausgezeichnet hat, waren der Teamgeist und der Zusammenhalt. Wir müssen über Spirit, Spaß und Willen kommen. Das hat mir in den letzten Spielen ein bisschen gefehlt. Da habe ich diese unbedingte Power vermisst“, sorgt sich Lukas Podolski.
Lukas Podolski erinnert an holprige Vorbereitungen

Noch hält sich die Sorge beim Weltmeister von 2014 aber in Grenzen: „Zu meiner Zeit haben wir auch Spiele vor Turnieren verkackt, da gab es auch viel Kritik und Diskussionen, da wurde auch spekuliert, wer rausmuss aus der Nationalmannschaft und unbedingt mitgenommen werden muss zum Turnier“, sagte der 37 Jahre alte Podolski.
Auch Rudi Völler, Ex-Bundestrainer und Weltmeister von 1990, bewertet die DFB-Auswahl „ als sehr gute Mannschaft. Für mich gehören wir zu den Top 4 und haben eine gute Chance, zumindest ins Halbfinale zu kommen.“
Mario Basler warnt vor WM-Debakel in Katar
Andere Ex-DFB-Spieler sehen die Sache dagegen etwas anders. Mario Basler (53) erklärte nach dem 0:1 gegen Ungarn: „Ich habe Angst. Die Tendenz geht ganz klar in die falsche Richtung.“ Super-Mario rät dem DFB dazu, kleinere Brötchen zu backen: „Vielleicht sollte man auch mal mit einem Viertelfinale zufrieden sein, weil wir nicht mehr die große Nation sind, die wir eigentlich mal waren.“
Teil der Diskussion ist die seit Jahren und bereits unter Ex-Bundestrainer Jogi Löw geführte Mittelstürmer-Debatte. Nachdem sich die Ex-Weltmeister Lothar Matthäus (61) und Bastian Schweinsteiger (38) für eine Berufung von Werder-Stürmer Niclas Füllkrug aussprachen, warnt Ex-Nationalspieler und Sky-Experte Dietmar Hamann (49) davor: „Was sagt das denn über unsere Mannschaft aus, wenn wir jetzt vier Wochen vor der WM über Füllkrug sprechen. Jetzt zu sagen, Füllkrug muss mit, sagt mehr über unsere Probleme aus als über den Spieler selbst.“
Füllkrug-Debatte: Hamann widerspricht Matthäus
Zuvor hatte sich Matthäus für Füllkrug starkgemacht, der in den ersten acht Spielen sieben Tore für Werder Bremen geschossen hat und damit aktuell der beste deutsche Angreifer ist. Matthäus: „Wenn er so spielt wie gestern gegen Mönchengladbach, zwei Tore gemacht, eine Traumvorlage gegeben, auch sonst gut mitgespielt, vorne wuchtig, kopfballstark, aggressiv, so einer fehlt der Mannschaft.“
Hamann lobt Füllkrug, widerspricht aber Matthäus und Co: „Da fehlt mir die Fantasie. Wir wissen doch seit zwei Jahren, dass wir keinen Stürmer haben. Dann lade ich den Füllkrug doch vor sechs Monaten ein. Der kennt da keinen, eine Woche, dann fliegst du nach Katar, und dann weiß der gar nicht, wo er ist.“
Bundestrainer Hansi Flick hatte zuletzt auf Timo Werner oder Kai Havertz als zentralen Angreifer gebaut. Eine WM-Teilnahme von Füllkrug schloss er nicht grundsätzlich aus. Füllkrug wurde noch nie für die DFB-Auswahl nominiert.
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