Über Matthäus, Daum und seinen Knast-Aufenthalt

Der Polter-König wird 70: Die fiesesten Watschn und besten Sprüche von Uli Hoeneß

Der KURIER hat die legendärsten Ausbrüche des Ehrenpräsidenten des FC Bayern München gesammelt. 

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Abschied mit Applaus: Uli Hoeneß wird 2019 beim FC Bayern Sportdirektor Hasan Salihamidzic und dem damaligen Trainer Hansi Flick verabschiedet – sorgt aber weiterhin für viel Gesprächsstoff. 
Abschied mit Applaus: Uli Hoeneß wird 2019 beim FC Bayern Sportdirektor Hasan Salihamidzic und dem damaligen Trainer Hansi Flick verabschiedet – sorgt aber weiterhin für viel Gesprächsstoff. dpa

Er polarisierte wie kaum ein anderer und bleibt sich seiner Linie bis heute treu. So streitbar wie Uli Hoeneß ist, eines ist auch klar: Der deutsche Fußball wäre ohne den bayerischen Polter-König um verdammt viele Geschichten ärmer. Hoeneß erlebte als Spieler, als Manager und als Unternehmer Höhen wie den WM-Gewinn 1974 und Tiefen wie die Verurteilung zu dreieinhalb Jahren Haft 2014 wegen massiver Steuerhinterziehung. Der KURIER hat die besten Sprüche seiner bewegenden Karriere gesammelt und gratuliert dem Ehrenpräsidenten des FC Bayern München zu seinem 70. Geburtstag am Mittwoch. 

Trump, Johnson und Bolsonaro für Hoeneß Scharlatane

„Warum ist in England die Inzidenz so hoch? Jedes Stadion ist voll, auch die Pubs, alles ohne Masken. Und dann haben die Engländer das Problem, dass sie den größten Scharlatan aller Zeiten als Premierminister haben. Er hatte selbst Corona und hat immer noch nichts gelernt. Wenn man Johnson, Bolsonaro und Trump in einen Sack steckt und draufhaut, trifft man immer den Richtigen.“ (Uli Hoeneß im Kicker über die Corona-Situation in England und Premierminister Boris Johnson)

„Über die jetzige Regierung bin ich froh, obwohl jeder weiß, dass ich sie nicht gewählt habe. (...) In der Regierung sehe ich gute junge Leute, die ehrgeizig sind. Ich kenne Lars Klingbeil ganz gut. Er hat die SPD mit seiner Strategie im Alleingang zum Sieg geführt. Als er bei 15 Prozent für die SPD sagte, wir schaffen das, dachte ich: Arminia Bielefeld wird auch einmal Meister. Er hat es geschafft.“ (Uli Hoeneß über die Bundesregierung und den neuen SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil)

„Eines ist klar: Die nächsten drei Jahre werden brutal im Fußball, weil die ganzen Strukturen kaputt sind in der Nachwuchsarbeit, im Amateurbereich, in den kleinen Vereinen. Weil der DFB unfähig ist, müssen die Vereine alles selbst machen. Vom DFB erwarte ich gar nichts.“ (Uli Hoeneß über den Deutschen Fußball-Bund)

Uli Hoeneß: Butterbrezel im Knast ein Luxusgut

Uli Hoeneß wurde 2014 wegen massiver Steuerhinterziehung zur dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.
Uli Hoeneß wurde 2014 wegen massiver Steuerhinterziehung zur dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.dpa

„Ein Freund bekommt jetzt ein künstliches Kniegelenk, er wird von einem Roboter operiert. Wenn das gut geht, muss ich mir das auch mal überlegen.“ (Uli Hoeneß im SID-Interview zu seinem 70. Geburtstag)

„Ein Vollzugsbeamter hat mir mal eine Butterbrezn geschenkt, das war ein Luxusgut.“ (Uli Hoeneß zu seiner Zeit in Haft)

„Bei mir zu Hause finden Sie keinen Hinweis auf meine Karriere. Da gibt es ein Foto von Pep und mir: Lieber Uli, für immer dein Freund, Pep. In der Küche, das ist alles.“

„Ich möchte, dass alle, die anders denken, mir meine Meinung lassen. Das muss in einer Demokratie möglich sein. An der Querdenkerszene stört mich zum Beispiel auch, dass diese Leute nicht bereit sind, andere Meinungen zu akzeptieren, das aber von den anderen erwarten.“

„Was glaubt ihr eigentlich, wer ihr seid? Dafür, dass wir uns hier seit Jahren den Arsch aufreißen. Dass wir dieses Stadion hingestellt haben. Aber das hat 340 Millionen Euro gekostet. Und das ist nun mal mit 7 Euro in der Südkurve nicht zu finanzieren.“ (Uli Hoeneß' legendäre Wutrede von der Jahreshauptversammlung des FC Bayern aus dem Jahr 2007)

„Wenn ich dann höre: Bei 1860 ist alles so toll. Da ist gar nichts toll. Der Verein ist mehr oder weniger pleite.“ (Uli Hoeneß' legendäre Wutrede von der Jahreshauptversammlung des FC Bayern aus dem Jahr 2007)

FC Bayern für Hoeneß die Luft zum Atmen

Rainer Bonhof, Uli Hoeneß und Hans-Georg Schwarzenbeck nach dem 2:1-Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen die Niederlande beim Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 1974.
Rainer Bonhof, Uli Hoeneß und Hans-Georg Schwarzenbeck nach dem 2:1-Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen die Niederlande beim Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 1974.dpa

„Ich werde dem Verein so lange dienen, bis ich nicht mehr atmen kann.“ (Uli Hoeneß bei einer seiner legendären Wutrede auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern 2007)

„Wir sollten die Rivalität zu den Dortmundern erhalten. Ich werde bestimmt nicht mit Herrn Watzke Arm in Arm durch die Welt laufen.“ (Uli Hoeneß über sein Verhältnis zum BVB)

„Das ist der Dreck, an dem unsere Gesellschaft mal ersticken wird.“ (Hoeneß über die Toten Hosen und ihr Lied „Bayern“)

„Nach zehn Minuten habe ich gewusst: Same procedure as every year. Die Leverkusener haben so gespielt wie immer, wenn sie zu uns kommen: Sie hatten die Hosen voll. Wenn die Leverkusener so weiterspielen, haben sie wenig Chancen, Meister zu werden.“ (Uli Hoeneß nach einem Duell mit Bayer)

„Es war immer klar, dass es Michael nicht darum ging, eine neue Sprache oder eine neue Kultur kennenzulernen, sondern eine neue Währung. Es ging eindeutig nur ums Geld.“ (Uli Hoeneß über Ballacks Wechsel zu Chelsea)

Hoeneß weiß: Der Nikolaus ist kein Osterhase

Uli Hoeneß polarisiert bis heute wie kaum ein anderer. 
Uli Hoeneß polarisiert bis heute wie kaum ein anderer. dpa

„Die Wahnsinnspreise zahlen wir sicherlich nicht, aber die mittleren Wahnsinnspreise könnte ich mir schon vorstellen.“ (Uli Hoeneß über den Transfermarkt)

„Die Bremer sollen ruhig oben stehen bis Weihnachten. Aber der Nikolaus war noch nie ein Osterhase. Am Ende wird der FC Bayern wie immer vorne sein.“ (Uli Hoeneß im Meisterschaftskampf 2006, als Felix Magath noch die Bayern trainierte)

„Wenn Matthäus Bundestrainer geworden wäre, wäre das, wie wenn der Chefspion des KGB Bundeskanzler geworden wäre.“ (Uli Hoeneß über Lothar Matthäus' Ambitionen auf ein Traineramt beim DFB)

„Der soll hierherkommen und nicht ständig in Kalifornien rumtanzen und uns hier den Scheiß machen lassen.“ (Uli Hoeneß über Jürgen Klinsmann, zum damaligen Zeitpunkt Bundestrainer)

„Nächstes Jahr kommt eher der Gerichtsvollzieher nach Madrid als Franck Ribéry.“ (Uli Hoeneß über das Interesse von Real Madrid an Ribéry im Jahr 2009)

„Dem wurde zuviel Puderzucker in den Hintern geblasen.“ (Uli Hoeneß im Jahr 2007 in einem Interview mit der Rheinischen Post über Bastian Schweinsteiger)

„Ich habe mich um jeden Scheiß gekümmert, Abfahrtszeiten, Busunternehmen, Trikots, zur Not habe ich den Spielern die Stollen reingeschraubt.“ (Uli Hoeneß über seine Anfangszeit als Manager des deutschen Rekordmeisters)

Hoeneß stichelt gegen Klinsmann

Seit 1973 ist Ehefrau Susanne an der Seite von Uli Hoeneß.
Seit 1973 ist Ehefrau Susanne an der Seite von Uli Hoeneß.dpa

„Früher habe ich 80 Prozent meiner Arbeitszeit mit den Spielern verbracht, heute verwende ich 80 Prozent darauf, das Geld einzutreiben, um sie finanzieren zu können.“ (Uli Hoeneß über die explodierenden Transfersummen und Gehälter im Fußball).

„Wenn Klinsmann Obama ist, dann bin ich Mutter Teresa.“ (Uli Hoeneß über den ehemaligen Bundes- und Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann)

„Ich glaube nicht, dass wir das Spiel verloren hätten, wenn es 1:1 ausgegangen wäre.“ (Hoeneß philosophiert über ein Unentschieden des FC Bayern)

„Dieses Handy, dieses iPhone – ist ein totaler Scheiß für die Spieler.“ (Uli Hoeneß über die neuen Medien)

Daum hilft Hoeneß in Kokain-Affäre

„Der kann noch 100 Jahre spielen, der wird uns nie überholen.“ (Uli Hoeneß über den einstigen Konkurrenten Christoph Daum, damals Trainer von Bayer Leverkusen)

„Wenn einer zwei Tore gegen Liechtenstein schießt, dann hat das nichts zu heißen, da würde auch unsere Drittliga-Mannschaft gut aussehen.“ (Uli Hoeneß über Lukas Podolski)

„For me, it's scheißegal!" (Uli Hoeneß auf die Frage nach dem Wunschgegner für das Champions-League-Finale im Jahr 2001)

„Wenn Christoph Daum nicht so bescheuert gewesen wäre, eine Haarprobe zu machen, hätte ich dieses Spiel nie gewinnen können.“ (Uli Hoeneß zur Kokain-Affäre um den ehemaligen Leverkusen-Coach Christoph Daum)

Hoeneß und die Watschn für Matthäus

Für den KURIER empfing Uli Hoeneß Union-Präsident Dirk Zingler 2019 in der Allianz-Arena. 
Für den KURIER empfing Uli Hoeneß Union-Präsident Dirk Zingler 2019 in der Allianz-Arena. Wächter

„Calli sagt zu allem irgendwas, stoßen in Tschechien zwei Spieler mit dem Kopf zusammen, weiß er, dass das in Leverkusen 1934 auch schon passiert ist.“ (Uli Hoeneß über den ehemaligen Leverkusen-Manager Reiner Calmund)

„Mit van Gaal haben wir das Double geholt und standen im Champions-League-Finale. Dass der menschlich eine Katastrophe war, steht auf einem anderen Blatt. Fachlich war er top.“ (Hoeneß über Ex-Bayern-Trainer Louis van Gaal)

„Solange Karl-Heinz Rummenigge und ich etwas beim FC Bayern zu sagen haben, wird der bei diesem Verein nicht einmal Greenkeeper im neuen Stadion.“ (Uli Hoeneß über den ehemaligen Bayern-Star Lothar Matthäus)

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