Fassungslos: Die HSV-Profis um Kapitän Aaron Hunt (l.) gingen gegen Sandhausen unter und bleiben damit ein weiteres Jahr in Liga zwei.
Fassungslos: Die HSV-Profis um Kapitän Aaron Hunt (l.) gingen gegen Sandhausen unter und bleiben damit ein weiteres Jahr in Liga zwei. Foto: Imago Images

Über Heidenheim lacht die Relegations-Sonne, über den Hamburger SV die ganze Welt! Der einstige Bundesliga-Dino blamiert sich gegen Dorfklub Sandhausen bis auf die Knochen, verspielt mit dem 1:5 (0:2) die große Chance auf die Rückkehr ins Oberhaus.

Sie konnten es nicht fassen. HSV-Trainer Dieter Hecking und seine Spieler schauten sich nach einer weiteren desolaten Leistung ungläubig an. Aber ja, es ist wahr: Der einst so ruhmreiche Klub verbringt ein drittes Jahr in Liga zwei.

Entsprechend geschockt wirkte Ex-HSV-Profi und Präsident Marcel Jansen: „Wir haben uns in den letzten Wochen zu einfach Punkte wegnehmen lassen. Dadurch waren wir überhaupt erst in dieser Situation. Diese Leistung ist dennoch durch nichts zu entschuldigen. Es fehlt einfach etwas. Das müssen wir genau analysieren.“

Besonders bitter: Aufstiegskonkurrent 1. FC Heidenheim ging bei Zweitliga-Meister Bielefeld mit 0:3 sang- und klanglos unter. Zur Erinnerung: Durch die Pleite des FCH musste der HSV nur noch seine eigenen Hausaufgaben gegen Sandhausen erledigen. Ein Remis hätte gereicht.

Doch wie schon so oft in dieser Saison nutzten die Hamburger auch die beste Steilvorlage nicht. Im Gegenteil: Mit weichen Knien und zwei groben Abwehrpatzern lag der einstige Bundesliga-Dino bereits nach 22 Minuten mit 0:2 zurück. Statt sich aufzubäumen, versagten den Rothosen die Nerven. Auch der schmeichelhafte Anschlusstreffer vom Elfmeterpunkt durch Aaron Hunt (61.) sorgte für keine Aufholjagd. Stattdessen machte Sandhausen mit einem Dreierpack (84./89./92.) den Sack zu.

Damit scheitert der HSV ein weiteres Mal kläglich. Selbst die größten Matchbälle können die Hanseaten nicht verwandeln. Die nackten, desaströsen Zahlen nach der Corona-Pause: zehn Punkte aus neun Spielen.

Statt der Millionen-Metropole winkt nun dem 50.000-Einwohner-Städtchen Heidenheim die Bundesliga. Die Schwaben spielen in der Relegation (Donnerstag und Montag) gegen Werder Bremen. Der HSV kann sich auf ein weiteres Jahr in der Zweiten Liga freuen. 

Auch im Keller sind die Würfel gefallen: Karlsruhe rettet sich durch ein 2:1 in Fürth. Nürnberg droht der freie Fall in Liga drei, muss nach dem 1:1 in Kiel in die Relegation (Freitag und Dienstag). Wiesbaden und Dresden steigen direkt ab.