Der Ball wird nach mehr als acht Wochen Corona-Pause in der Bundesliga wieder getreten.
Der Ball wird nach mehr als acht Wochen Corona-Pause in der Bundesliga wieder getreten. Foto: AFP

Kalous Videogate bei Hertha BSC versetzte nicht nur den Verein und die DFL, sondern auch die Bundesregierung in Alarmbereitschaft. Hertha suspendierte Salomon Kalou (34) sofort, nachdem er die Hygiene-Regeln der DFL nicht nur verletzt, sondern sich dabei auch noch gefilmt hatte. Für Kalous Rausschmiss gab es Lob von Gesundheitsminister Jens Spahn. Die Signale aus der Politik: Die Bundesliga darf am 15. Mai wieder loslegen.

„Das Hygiene-Konzept muss natürlich auch gelebt werden und die Vereine müssen das dann auch garantieren können“, so Spahn. „Deswegen war es auch richtig, dass dieser Verein nach diesem Video auch Konsequenzen gezogen hat“, erklärte Spahn einen Tag nach der unfassbaren Dumm-Aktion des Ivorers.

Was hat das Skandalvideo jetzt für Auswirkungen auf die Entscheidung, ob die Bundesliga mit Geisterspielen wieder fortgesetzt werden kann? Die Permanent-Kritiker der Wiederaufnahme des Spielbetriebs werden sich in ihrer Meinung bestätigt sehen, dass in der Praxis das Konzept nicht konsequent befolgt wird. Doch sind sie heute bei der Entscheidung des Corona-Kabinetts in der Mehrheit? Eher nicht. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder kommentierte: „Ich finde auch gut, dass Profivereine sehr hart dagegen entscheiden, denn das bringt das ganze Konzept in Verruf.“ Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller sagte: „Dieses Video kann man ja wohl nur als ausgemachte Blödheit betrachten. Wer so was tut, erweist allen Beteiligten einen Bärendienst.“

Spahn findet Konzept weiterhin gut

Gesundheitsminister Spahn steht trotzdem der DFL wohlwollend gegenüber. Zu dem Schluss muss man kommen, wenn man seine Sätze hört. „Das grundsätzliche Konzept macht Sinn und kann auch Vorbild sein im übrigen für andere Profisport-Bereiche“, erklärt der CDU-Politiker und ergänzt noch mal: „Und ich hoffe, dass jetzt alle verstanden haben, dass es hier um etwas geht.“

Anders gesagt: Der Rausschmiss Kalous war eine notwendige und allerletzte Ermahnung. Auch von der Opposition gibt es eine fast identische Auffassung. FDP-Boss Christian Lindner: „Das ist ein Warnschuss für alle, dass jeder Verantwortung tragen muss. Solches individuelle Fehlverhalten muss daher so streng geahndet werden, dass es selbst Fußballmillionären richtig weh tut. Dennoch darf daraus nun kein Schaden für die Liga insgesamt entstehen.“