Ralf Rangnick und Schalke, zweimal war er dort schon Trainer. Jetzt wollen ihn einige Schalker als Sportdirektor ab Sommer verpflichten.
Ralf Rangnick und Schalke, zweimal war er dort schon Trainer. Jetzt wollen ihn einige Schalker als Sportdirektor ab Sommer verpflichten. Foto: dpa

99,9-Prozent-Absteiger Schalke 04 hat seinen Tabellenplatz 18 mit dem 0:5 (0:1) in Wolfsburg zementiert. Da geht nichts mehr auf dem Rasen. Dafür kommt in den Absturzklub aus dem Ruhrpott hinter den Kulissen immer mehr Bewegung und noch mehr Chaos. Ralf Rangnick (62) soll angeblich neuer Sportdirektor des zukünftigen Zweitligisten werden.

Der frühere Schalke-Trainer (2004/05 und 2011) soll Interesse an dem Wiederaufbau-Job bei den Knappen haben. Doch ob es wirklich dazukommt, steht in den Sternen. Denn nicht der amtierende Aufsichtsrat ergriff die Initiative, um Rangnick zurückzuholen, sondern eine nicht näher benannte Gruppe einflussreicher Personen aus Wirtschaft und Politik, darunter künftige Kandidaten für den Aufsichtsrat.

Erst am 13. Juni sind die Wahlen des neuen Aufsichtsrats beim Chaos-Klub. Der anonyme Zirkel will sogar schon eine Voreinigung mit Rangnick über einen Fünf-Jahresvertrag erzielt haben.

Der Verein dementierte das und äußerte sich nicht zum angeblichen Interesse. Der Aufsichtsrat stelle „aus gegebenem Anlass klar, dass Berichte, es gäbe eine ,Voreinigung’ zwischen dem FC Schalke 04 und Ralf Rangnick oder seinem Berater, nicht zutreffen“, hieß es in dem Schreiben.

Pikant dabei ist, dass ein Mitglied des aktuellen Aufsichtsrates mit dem Geheimzirkel zusammenarbeitet. Deswegen droht jetzt noch größerer Zoff. Es ist von Putschversuch die Rede. Denn der Aufsichtsratsboss Dr. Jens Buchta hat einen ganz anderen Favoriten für den Sportdirektor-Posten, nämlich RB Leipzigs Markus Krösche.

Rangnick sucht momentan einen neuen Arbeitsplatz, nachdem er von 2012 bis 2019 beim Red-Bull-Konzern gearbeitet hat. Er gilt auch als Kandidat für den Bundestrainer-Job, weil, Jogi Löw nach der EM im Sommer aufhört. Er selbst hatte Interesse bekundet und gesagt, dass der Bundestrainerposten ihn „nicht kalt lässt“ und ergänzt: „Im Moment bin ich frei.“ Das könnte sich vielleicht bis Mitte Juni schon ändern, wenn die möglichen neuen Schalke-Bosse ihn tatsächlich verpflichten. Dann hat der DFB einen weniger auf seiner Kandidatenliste.