Energie-Coach Claus-Dieter Wollitz wurde zur verbalen Zielscheibe der Dynamo-Anhänger.
Energie-Coach Claus-Dieter Wollitz wurde zur verbalen Zielscheibe der Dynamo-Anhänger. Patrick Skrzipek

Für den großen Favoriten Energie Cottbus vielleicht am Ende zu wenig. Auch wenn er damit vorerst wieder an die Tabellenspitze der Regionalliga Nordost sprang. Für den BFC Dynamo hingegen ein verdammt wertvoller Punkt. Das 1:1 in Cottbus mit dem späten Ausgleich durch das Hacken-Tor von Dominic Duncan (87.) erfreute im Lager der Weinrot-Weißen alle Beteiligten.

„Ein rassiges Spiel, ein hitziges Spiel. Ein Regionalligaspiel auf gutem Niveau. Zwei Mannschaften, die zwar sehr viele Punkte trennen. Aber wir hatten von der ersten Minute an sehr guten Zugriff auf die Partie mit drei Riesenchancen in den ersten zehn Minuten und dann noch mal kurz vor der Pause. Dann mussten wir leider unseren Torwart auswechseln und U19-Keeper Paul Hainke debütieren lassen. Er hat das überragend gemacht bis auf die eine Szene, die dann zum Rückstand führte. Aber was die Mannschaft danach gemacht hat, da muss ich alle loben, die hier dabei waren“, freute sich Dynamos Trainer Heiner Backhaus. 

Naturgemäß war sein Gegenüber nicht ganz so zufrieden. Energie-Coach Claus-Dieter „Pele“ Wollitz bedauerte, dass man nach dem 1:0 von Jonas Hoffmann (64.) nicht noch nachgelegt hatte. Eine zweite Bude, und die Partie wäre wohl entschieden gewesen. Übrigens verhindert von Hainke. 

Wollitz angefressen über Schmähgesänge der BFC-Fans

Angefressen wie er nun mal war, brach Wollitz in ein großes Lamento über die BFC-Fans aus, die wenig zimperlich ihre deutliche Ablehnung des Lausitzer Übungsleiter stimmgewaltig zum Ausdruck gebracht hatten. Was der offensichtlich schlecht verknusen konnte. Erst recht nach einer Partie, in der die Hausherren eben nicht den erhofften Dreier eingefahren hatten. 

„Dass man über 90 Minuten einen Trainer mit Wörtern und Liedern besingt ... Ich bin ja nun lange im Fußball unterwegs, also Hurensohn war noch das Geringste. Asozialer kann man sich nicht verhalten. Es wird immer über Cottbuser Fans gesprochen, ich kenne die Jungs hier seit 2009, ich habe noch nie gehört, dass die einen Gästetrainer so beleidigen. Das ist nicht mehr unterste Schublade, das ist weit darunter. Das hat auf dem Fußballplatz nichts zu suchen“, ereiferte sich der 57-Jährige in zwar ruhigem Ton, aber mit deutlichen Worten über die Anhänger der Hohenschönhauser. „Ein bisschen Respekt vor den Menschen sollte man haben“, klagte Wollitz weiter. 

Wollitz wurde zur Zielscheibe der Dynamo-Fans

Mag er inhaltlich sogar recht haben, ausblenden kann man das aber nicht, wenn man die zuvor erfolgte Aktion der Cottbuser Anhänger dachte. Die hatten in einem öffentlichen Bekennervideo gezeigt, dass sie für den feigen Überfall auf eine Person des Fanprojekts verantwortlich waren, bei dem Ende Januar Zaunfahnen der BFC-Ultras entwendet worden waren. So gipfelte der Unmut der Weinrot-Weißen eben zugespitzt in bösen Gesängen über Wollitz. 

Sicher, alles nicht die feine englische Art. Aber in Hohenschönhausen hat man eben auch nicht vergessen, dass es eben Wollitz war, der im Vorjahr lauthals verkündet hatte nach einem 1:1 in Cottbus, dass die Tabelle am Saisonende mit Sicherheit ein anderes Bild bieten werde. Nur zur Erinnerung: Der BFC war Spitzenreiter. Und blieb es auch bis zum Schluss. Energie hingegen fiel weiter ab ...

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