Claus-Dieter Wollitz, Trainer des FC Energie Cottbus, darf am Sonntag gegen den BFC Dynamo seine Elf nicht betreuen.
Claus-Dieter Wollitz, Trainer des FC Energie Cottbus, darf am Sonntag gegen den BFC Dynamo seine Elf nicht betreuen. Patrick Skrzipek

Cottbus kommt, der Tabellenvize aus der Lausitz. Wer aber am Sonntag um 13 Uhr nicht im Sportforum erscheinen wird, ist Claus-Dieter Wollitz, von aller Welt nur „Pele“ genannt. Der Trainer des FC Energie ist gesperrt, weil er vorigen Sonntag gegen Halberstadt seine vierte Gelbe der laufenden Saison gesehen hat. Und weil er die Welt im Allgemeinen und die Anhänger der Weinrot-Weißen im Besonderen als schlecht empfindet, holte er kurz vor der Partie in einem Video von Niederlausitz aktuell zum großen Rundumschlag aus.

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So verstand er – Unschuldslamm, das er nun mal gerne ist – vor allem die Gelbe Karte nicht.  „Wenn ich es aufklären könnte, würde ich das gerne machen. Wenn ich übermäßig reklamiert hätte oder irgendjemand attackiert hätte. Hab ich aber nicht am Sonntag. Keiner weiß was, selbst der Staff und die Spieler drumherum waren überrascht“, klagte der 57-Jährige.

Wollitz wettert gegen das BFC-Publikum

Der mögliche Erklärungsversuch landete seinerseits beim Linienrichter, der irgendwas gehört haben wollte, was Pele nicht gesagt hätte. An den Rand der Verschwörungstheorien geriet Wollitz dann, weil er dem Schiri-Assistenten persönliche Befindlichkeiten unterstellte. Der irgendwann einmal, irgendwas und irgendwo unnötigerweise gegen den FCE entschieden haben soll. 

Das muntere Suchbild: Finden Sie die Anti-Wollitz-Plakate? Nicht? Eben!
Das muntere Suchbild: Finden Sie die Anti-Wollitz-Plakate? Nicht? Eben! Patrick Skrzipek

Einmal in Fahrt, wusste Wollitz den Bogen der angeblichen Benachteiligungen dann richtig weit zu spannen. „Wir werden von ungerechtfertigten Entscheidungen verfolgt. Schon zu Bundesligazeiten gab es damals in Bochum zwei unberechtigte Elfmeter“, so Wollitz, seinerzeit übrigens Trainer in Osnabrück. Der VfL bekam Ende Februar 2009 zwei Strafstöße gegen die Lausitzer und gewann 3:2. Hatten Sie das nicht mehr präsent? Ich muss doch sehr bitten ...

Wollitz will sich Fahrt zum BFC nicht antun

Was das mit dem BFC zu tun hat? Eigentlich nichts. Aber nach Berlin kommen mag der aus Brakel stammende Trainer auch nicht. Obwohl er laut Reglement bis zu 30 Minuten vor dem Anpfiff in der Kabine sein dürfte. Er hält die Mannschaftsbesprechung noch in Cottbus ab und übergibt dann an seinen Videoanalysten Tobias Röder.

Wollitz befürchtet offenbar, im Sportforum erneut Opfer zu werden. „Nach Berlin? Bei dem Publikum? Was da für Plakate aufgehangen worden sind gegen meine Person. Da gibt es nichts, da werden Menschen beleidigt. Da werden Menschen unter der Gürtellinie angesprochen. Ich muss mir überlegen, ob ich mir das antue. Zumal ich da sowieso nix unternehmen kann“, so Wollitz.

Zeitzeugen des gemeinten Kicks aus der Vorsaison, den der BFC in der Nachspielzeit mit 2:1 gewann, können sich an einiges erinnern. Derbe Sprüche, sicherlich. Für feinsinnigen Humor sind Äußerungen von den Rängen ja eher selten bekannt. Aber Plakate? Wie war das mit schlechten Verlierern? 

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