Dynamo hat die Lizenz für die 3. Liga! Aber die Sache hat einen fetten Haken …
Der BFC muss eine Bürgschaft von 900.000 Euro stemmen. Das ist rund ein Viertel des kalkulierten Jahresetats. Und: Viel Zeit bleibt nicht …

Zuerst die gute Nachricht des Tages: Der DFB hat dem BFC Dynamo die Lizenz für die 3. Liga erteilt. Und wie bei schlechten Witzen hat das natürlich eine zweite Seite. Es gibt einen dicken, fetten Haken. Die Weinrot-Weißen müssen eine Bürgschaft hinterlegen, die sich gewaschen hat.
Mit 4 Millionen Euro kalkuliert Dynamo das Drittliga-Abenteuer. Und einem Zuschauerschnitt von 3000 Besuchern. Was den hohen Herren in Frankfurt am Main nicht glaubwürdig erscheint. Durch den Fall Türkgücü ist man in der Bankenmetropole ein gebranntes Kind. Um so etwas nicht noch mal erleben zu müssen, muss der BFC jetzt eine Bürgschaft in Höhe von 900.000 Euro in bar in Frankfurt hinterlegen. Und das bis zum 1. Juni um 17 Uhr! Sonst keine Spielgenehmigung.
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BFC-Boss Meyer will keinen aufgeblähten Etat
Das sind knapp 25 Prozent des von den Hohenschönhausern kalkulierten Gesamtbudgets. Als sogenannte Sicherheit! „Ich gebe nur das aus, was ich habe. Unser Etat ist gedeckt, aber natürlich sehr eng gestrickt. Wir haben da keine Reserven. Man glaubt in Frankfurt, dass allein der Personaletat höher angesetzt werden müsste, um in der Klasse zu bleiben oder falls es zu einem Trainerwechsel kommt. Die rechnen daher die Personalkosten über zwölf Monate hoch“, so BFC-Wirtschaftsrat-Boss Peter Meyer.
Lustig ist auch, das gewissen Haushaltskosten beim DFB nicht anerkannt werden. Null Euro stehen bei Dynamo für den Job des Pressesprechers in den Büchern. Weil Martin Richter das weiter ehrenamtlich machen will. Doch beim DFB sagt man, hier fehlen dem BFC 60.000 Euro in seiner Kalkulation! Doch auf Pump leben will Meyer nicht. „Was nützt es mir, wenn ich Schulden machen und dann, falls wir absteigen, Pleite anmelden kann?“, so Meyer.
Was ihn richtig auf die Palme bringt: Von den Fernsehgeldern werden einfach mal 222.000 Euro einbehalten. Weil der Jahnsportpark keine Rasenheizung hat. Dabei gilt im ersten Jahr für einen Aufsteiger eine Ausnahmegenehmigung.
BFC-Boss Meyer appelliert an die Dynamo-Familie
Was die Sache verkompliziert, weil Viktoria beim Klassenerhalt ja ein zweites Jahr in der 3. Liga spielen würde. Die bemühen sich zwar um einen Einbau, aber wollen die Kosten nicht alleine tragen. Der Berliner Senat will erst recht nicht dafür aufkommen. Da steht Diskussionsbedarf an. Aber am längeren Hebel sitzt man wohl in Frankfurt am Main.
Bisschen unfein die ganze Angelegenheit. Und nur durch einen Kraftakt zu lösen. „Wenn jetzt neue Sponsorenverträge dazu kommen oder neue Mitglieder, dann kann das alles gegen die Bürgschaft aufgerechnet werden“, so Meyer. „Wir alle müssen da jetzt ran, um das zu stemmen. Jeder Zehner hilft“, appellierte er an die Dynamofamilie. Die Rufe werden bereits erhört: Spenden und Mitgliedsanträge – viele Fans folgen dem Aufruf von BFC-Boss Peter Meyer.
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