Chris Reher – Dynamos knallharte Abwehrkante mit Stürmerblut
Gegen den ZFC Meuselwitz lässt der 28-Jährige die weinrot-weiße Anhängerschaft spät jubeln.

Für gewöhnlich ist er nach Spielen der Erste in der Kabine. Doch daran war für Chris Reher nach dem 2:1-Erfolg des BFC Dynamo in der Regionalliga Nordost gegen den ZFC Meuselwitz diesmal nicht zu denken. Als Schütze des Siegtores musste er natürlich erst mal vor die Kameras und Mikrofone treten. Was auch nicht so sein Ding ist, denn der gebürtige Dresdner ist nicht unbedingt als Plaudertasche bekannt. Er macht eher ruhig, dafür aber bestimmt sein Ding auf dem Platz.
Doch nach dem späten Siegtreffer in Minute 90, durch den Dynamo eine schon verloren geglaubte Partie noch drehte – zuvor hatte David Haider das 1:1 (81.) besorgt –, brach alles aus ihm heraus. Rennen zur Außenlinie, sich auf die Brust trommeln, immer wieder auf das Wappen auf dem Trikot zeigen, waren eins. Schließlich gehört er bei den Weinrot-Weißen fast schon zum Inventar, kickt mittlerweile viereinhalb Jahre für den BFC. So lange, dass man fast schon vergessen hat, dass er eigentlich ein Sachse ist.
Dynamos Reher kann Patzer wettmachen
Dass der Treffer ein bisschen kurios erzielt wurde, konnte ihm natürlich völlig schnuppe sein. Dominic Duncans Latten-Kopfball sprang ihm an die Hüfte. Reher konnte sich der Kugel gar nicht mehr entziehen. Aber hey, das zeichnet Stürmer eben aus. Da sein, wo es nach Tor riecht. Denn das Abwehr-Ass war einstmals sogar als Mittelstürmer in den Männerfußball eingezogen, wurde erst bei Viktoria und dann nach seinem Wechsel nach Hohenschönhausen von ganz vorne nach ganz hinten versetzt.
Und noch wichtiger war, dass dadurch der Schnitzer aus dem ersten Durchgang wettgemacht wurde. Beim Führungstor der Gäste durch Nils Schätzle hatten sowohl Haider als auch Reher den Angreifer der Thüringer ein wenig aus den Augen verloren. Der konnte – lediglich umrahmt vom BFC-Abwehrduo – folglich ungehindert einköpfen (20.).
Alles kein Thema mehr am Ende – dank Reher. Der ist in dieser Spielzeit der Dauerbrenner beim BFC Dynamo. Ganze 13 Minuten verpasste er durch eine taktisch bedingte Auswechslung beim 0:1 gegen Chemnitz, absolvierte ansonsten alle 18 Partien über die volle Distanz. Zumeist als Innenverteidiger, mal auch rechts in der Viererkette. Oder wie in der Schlussphase gegen die Thüringer, als Not am Mann war, als Abteilung Attacke.
Lesen Sie hier mehr über den BFC Dynamo >>