War mit der Art und Weise des Auftritts seiner Dynamos in Jena überhaupt nicht zufrieden: BFC-Trainer Heiner Backhaus. 
War mit der Art und Weise des Auftritts seiner Dynamos in Jena überhaupt nicht zufrieden: BFC-Trainer Heiner Backhaus.  Christoph Worsch/imago

Der Frust sitzt tief am Tag nach dem 0:2 bei CZ Jena. BFC-Trainer Heiner Backhaus ist immer noch angefressen. Nicht über die Niederlage an sich. „Das gehört zum Sport dazu. Auch wenn ich es hasse, zu verlieren“, erklärt der 41-Jährige. Es wurmt ihn mehr die Art und Weise. Weil die Pleite zum Teil selbstverschuldet war.

„Fußball ist doch wie Boxen. Du kannst in Runde eins ordentlich auf die Fresse kriegen. Aber damit hört der Kampf doch nicht auf. Der geht doch noch bis zur zwölften Runde. Du kannst doch jederzeit zurückkommen. Vielleicht sogar selber einen K.-o.-Schlag setzen“, fand Backhaus es unerklärlich, warum seine Jungs so früh innerlich aufgesteckt hatten.

So wurde halt die Reise ins Paradies für die Hohenschönhauser zu einer Vertreibung aus dem Garten Eden. Weil sie den ersten Hieb als Wirkungstreffer gelten ließen.

„Natürlich kann man in Jena verlieren. Die sind nicht umsonst zu Hause ohne Niederlage. Aber wenn was Unvorhergesehenes passiert, so wie das frühe Gegentor oder dieser komische Elfmeter – dass der kurios war, hat ja selbst Jenas Trainer René Klingbeil eingeräumt –, dann muss man das auch mal aushalten. Frustrationstoleranz ist da gefragt“, erklärte der Trainer der Weinrot-Weißen.

BFC-Coach Backhaus fordert mehr Standhaftigkeit von seinen Dynamos

Doch anstatt den ersten Hieb wegzustecken, sich zu schütteln und weiterzumachen, habe das Team den Matchplan vergessen. Und jeder nur sein eigenes Ding gemacht. „Wenn man dann nicht läuft, sich anbietet, für den Kollegen da ist, dann wird das nichts. Und ich verstehe nicht, warum sie nicht an sich geglaubt haben. Wir haben doch schon mehrfach bewiesen, dass wir Nackenschläge aushalten können. Uns hatten schon viele in den Seilen gesehen. Aber wir sind immer wieder zurückgekommen“, sagte Backhaus.

Backhaus sieht diese Niederlage als Teil eines Reifeprozesses. Etwas, aus dem die Mannschaft lernen müsse. „Wir müssen damit umgehen können, dass halt nicht immer der zwölfte Mann auf unserer Seite ist. In Jena haben uns unsere Fans zwar auch unterstützt, aber natürlich gegen die 4000 Carl-Zeiss-Anhänger wenig Chancen. Das wird das Team begreifen müssen, dass wir so etwas trotzdem erfolgreich bestreiten können, wenn jeder sich an den Plan hält“, erklärte der Trainer der Weinrot-Weißen, der in dieser Woche verstärkt mit dem Team im mentalen Bereich arbeiten will. Damit sich so etwas wie in Jena nicht so schnell wiederholt.

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