Was Dynamos gesperrter Trainer Heiner Backhaus – hier neben dem angeschlagenen, aber mitgereisten  BFC-Kapitän Niklas Brandt  (r.) – in Halberstadt sah, kann ihm nicht gefallen haben.
Was Dynamos gesperrter Trainer Heiner Backhaus – hier neben dem angeschlagenen, aber mitgereisten BFC-Kapitän Niklas Brandt  (r.) – in Halberstadt sah, kann ihm nicht gefallen haben. Patrick Skrzipek

Wenn Fußballer verletzt sind oder gesperrt, ist es eine Qual für sie, den Kollegen beim Kicken zusehen zu müssen, ohne helfen zu können. Einem Trainer geht es da nicht anders, auch wenn er nicht auf dem Rasen aktiv ist. Er trägt ja die Gesamtverantwortung. Folglich litt Heiner Backhaus Höllenqualen, als er in Halberstadt beim 2:2 seines BFC Dynamo nur von der Tribüne aus zuschauen durfte.

Backhaus ist ja eher ein impulsiver Begleiter von Spielen an der Seitenlinie. Gern auch mal in Diskussionen mit den Unparteiischen, wenn er sich ungerecht behandelt fühlt. Beim Ligavorletzten lief er nicht Gefahr, mit Schiedsrichtern ins traute Gespräch einsteigen zu müssen.

Na logo, hat er sich nicht wohl in seiner Haut gefühlt angesichts der Ohnmacht, zu der ihn seine Gelbsperre verdammt hatte. Da kann man mit seinem Co-Trainer vorher alles noch so akribisch besprechen, es ist nicht das Gleiche.

BFC-Coach Backhaus muss sich auf der Tribüne bremsen

Eine halbe Stunde vor dem Anpfiff musste er seine Truppe verlassen. Erst 30 Minuten nach dem Schlusspfiff durfte er wieder zu ihr stoßen. Eine verdammt lange Zeit, wenn man eigentlich mitfiebert.

„Ich musste mich immer wieder bremsen, dass ich nicht was reinbrülle. Man sieht das von oben ja oft viel besser. Und ich durfte ja keinen Kontakt zur Mannschaft aufnehmen“, sagte Backhaus und ergänzte, „das war auch für mich eine neue Erfahrung. Ich war als Trainer noch nie suspendiert gewesen.“

Was er gesehen hat, war ein Spiel voller Leidenschaft, bei dem bis auf das Ergebnis vieles gestimmt hatte. „Wenn man jetzt sagt, dass ist zu wenig, dann muss man auch berücksichtigen, dass wir auf dem letzten Loch dahin gefahren sind. Wir hatten lauter A-Junioren dabei, zwei Spieler in der Startelf, die noch nie gespielt haben in dieser Saison. Weil wir zu viele angeschlagene und kränkelnde Spieler hatten. Wenn dann auch noch über eine halbe Stunde in Unterzahl spielen musstest, dann muss ich die Jungs loben“, so Backhaus.

Klar, nicht alles hat ihm gefallen. Aber er sah, dass jeder gewollt hatte, auf Rehabilitation aus war nach dem Pokal-Aus bei Sparta Lichtenberg. „Ein Beckus ist marschiert, ein Reher und, und, und. Die waren frischer, hatten zwei Tage mehr Regenrationszeit. Wenn ich sehe, wie die sich trotzdem durchgebissen haben. Die Jungs haben Charakter gezeigt“, so Backhaus mit Nachdruck.

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