Kein Rock, keine Punkte! BFC Dynamo unterliegt dem Fluch der Einlaufmusik
Gegen Viktoria wurden die gewohnten Abläufe im Sportforum verändert! Das ging nach hinten los und die stolze Heimserie der Weinrot-Weißen riss.

Hätte man es schon vor dem Anpfiff wissen können? Vielleicht. Denn als die Kicker des BFC Dynamo zum Regionalliga-Nachholspiel gegen den FC Viktoria 89 gemeinsam aufs Feld liefen, ertönte im Sportforum auf Wunsch eines einzelnen Herren nicht wie üblich „Warriors of the World United“ der Heavy-Metal-Rocker Manowar als Einlaufmusik, sondern nur die offizielle Hymne der Weinrot-Weißen. Das Ergebnis ist bekannt. 0:3 (0:2) hieß es am Ende gegen das Team aus Lichterfelde. Und nicht wenige kamen auf den Gedanken, dass man da auch einem Fluch erlegen ist.
Es war die erste Heimpleite seit zehn Spielen. Zehn Kicks, in denen die Hohenschönhauser satte 24 Zähler eingesackt hatten. Die letzte Heimniederlage war ein 0:2 gegen CZ Jena Ende August des Vorjahres. Und welche Töne fehlten damals auch? Richtig, die vertrauten, aufrüttelnden Klänge der aus New York stammenden Metal-Band.
Das Millerntor ohne „Hells Bells“ von AC/DC? Das Olympiastadion ohne Frank Zander? Schwer vorstellbar. Man erinnere sich an den Fan-Aufstand, als Hertha den alten Sangesbarden durch Seed mit Fettes B ersetzen wollte. Auch in Hohenschönhausen machte sich auf der Tribüne Unmut breit. Never change a running system! Ändere niemals ein funktionierendes System!, war noch der harmloseste Kommentar.
BFC-Coach Backhaus nur auf das Pokalspiel fixiert
Damit hatten die Weinrot-Weißen selbstverschuldet einen Fluch heraufbeschworen, mit dem die Gäste in Gestalt der Torschützen Phil Harres (20., 32.) und Enes Küc (60.) dankbar die Hausherren belegten.
Gegen eine Verwünschung anzukämpfen, ist schwer genug. Doch wenn man einem Exorzisten nicht das passende Material an die Hand gibt, muss der scheitern. Und bei den Weinrot-Weißen hatten man auf das passende Material verzichtet, war nur mit einer B-Elf aufgelaufen.
1400 Zuschauer sehen BFC-Pleite gegen den FC Viktoria 89
„Wir standen vor der schwierigen Entscheidung, wie wir dieses Spiel angehen. Wir haben ja am Wochenende einen Tag weniger Regeneration gehabt als Viktoria und haben jetzt mit dem Pokal gegen Altglienicke einen Wettbewerb, der wichtiger ist. So ehrlich muss man sein. Bei elf Punkten Rückstand vor dem Spiel auf den Tabellenführer, der ja auch keine Luft ranlässt oben, Erfurt und Cottbus marschieren ja einfach vorneweg. Da musste man differenzieren und schauen, dass wir für das Spiel am Sonnabend dann die nötige Frische haben“, begründete Heiner Backhaus seine große Rotation.
Ob es der Fluch war oder die B-Elf, nicht wenige der knapp 1400 Zuschauer werden ihre Entscheidung, am Dienstag bei Regenwetter ins Sportforum gepilgert zu sein, verflucht haben. Das Eintrittsgeld ersetzt ihnen ja keiner ...
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