BFC Dynamo hadert nach der dritten Pleite in Serie mit dem wenig souveränen Unparteiischen
Die überzogene Rote Karte für Niklas Brandt sorgt für Diskussionsstoff. Wobei die erneute Niederlage der Hohenschönhauser nicht nur am Referee festzumachen ist.

Es war der Aufreger eines frustrierenden Abends aus Sicht des BFC Dynamo. Die Rote Karte gegen Niklas Brandt in Minute 41. Womit die Hausherren, die ohnehin gegen Jena schon in Rückstand geraten waren, auf die endgültige Niederlage zusteuerten. 0:2 heiß es am Ende gegen die Gäste aus Thüringen. Die dritte Pleite in der Regionalliga in Folge für den Vorjahres-Meister.
Kannte man so kaum noch im Sportforum. Zuletzt hatten die Weinrot-Weißen so eine Negativsträhne in der Spielzeit 18/19 zu beklagen, als sie im August gegen Chemnitz (0:2), Halberstadt (0:5) und den BAK (0:3) dreimal in Folge die Segel streichen mussten. Auch diesmal wollte Dynamo eigentlich nicht die Flagge einholen, aber in Unterzahl einem Rückstand hinterherlaufen? Schwer, wenn der Gegner – so wie Jena – eine spielstarke Mannschaft auf dem Feld hat.
„Ich glaube nicht, dass wir die schlechtere Mannschaft auf dem Platz waren. Ich denke, die Rote Karte war schon ein Knackpunkt. Viele Karten im Spiel, sehr kleinlich gepfiffen“, machte Michael Blum aus seinem Herzen keine Mördergrube. Abwehrkollege Dominic Duncan pflichtete ihm bei: „The Red Card killed us“, trug der Abwehrhüne auf Englisch vor. Der deutschen Zunge ist der US-Boy noch nicht so ganz mächtig.
Jenas Trainer Patz mit Ausflüchten
Die Rote Karte für Brandt war zudem arg überzogen. Gelb hätte völlig ausgereicht. Was BFC-Trainer Heiner Backhaus in Rage brachte und seinen Jena-Kollegen Andreas Patz zu Ausflüchten veranlasste bei der Beurteilung der Szene. Er sei zu weit weg gewesen, deshalb hätte ihm da keine Meinung zugestanden ...
Nun ja. Wie war das mit Sport und Vorbildfunktion? Patz wäre kein Zacken aus der Krone gebrochen, wenn er zugegeben hätte, dass dieser Feldverweis ihm in die Karten spielte, aber unangebracht war. Ob er in umgekehrtem Fall auch keine klare Meinung gehabt hätte?
„Normaler Kampf um den Ball. Keine Tätlichkeit, auch wenn Brandt seinen Gegner Pasqual Verkamp von hinten in die Beine traf. Das war ja kein Frustfoul. Kein Foul, wo ein Kapitän ein Zeichen setzen will. Es war ein intensives Spiel, geprägt von Ballgewinn, Ballverlust. Und das hat zu vielen Zweikämpfen geführt. Da kommt man einfach auch mal zu spät. Dass man mit dem ersten Foul gleich ne Rote Karte bekommt ... Mit ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl lasse ich das sein“, so Backhaus mit berechtigter Kritik am Unparteiischen.
BFC hadert mit dem Referee
Wie wenig der ein Gespür für die Partie hatte, wurde an einer anderen Szene deutlich. Mitte der ersten Halbzeit machte er sich die Mühe, von Jenas Eckfahne aus gefühlt eine Marathondistanz zu überbrücken, um Backhaus am anderen Ende des Platzes ein paar Takte mit auf den Weg zu geben. Ziemlich theatralische Einlage und wenig geeignet, die Gemüter zu beruhigen.
„Die Rote war spielentscheidend. Wenn du den Kapitän verlierst in einer Drangphase, wo du nahe am Ausgleich bist, nimmt das logischerweise eine Mannschaft mit. Das ist einfach so“, sagte Backhaus.
In Unterzahl war da für Dynamo – René Lange hatte Jena in Front gebracht (21.), Jan Dahlke auf 2:0 erhöht (51.) – am Ende nicht mehr drin. Bitter. Zum Teil aber selbst verschuldet. Und auch kein Ergebnis, dass irgendwie dazu beitragen kann, dass bei Dynamo endlich der Aufschwung einsetzt.
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