Das Bild zur Online-Kampagne für „Meister müssen aufstiegen“.
Das Bild zur Online-Kampagne für „Meister müssen aufstiegen“. ZVg

Verbände sollten für ihre Vereine da sein. Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) scheint sich aber immer mehr von seinen Klubs zu entfernen. Denn die Sportfunktionäre erteilten dem Ansinnen mehrerer NOFV-Klubs eine Absage, sich für einen außerordentlichen DFB-Bundestag zur Neuordnung der Drittliga-Aufstiegsregelung einzusetzen, eine Absage. Nun wurde eine Onlinepetition gestartet, die dem NOFV Beine machen sollen.

Der Ball ist nicht mehr rund, lautet die Kampagne! Auf eine simple Form gebracht, lautet die Formel: Meister müssen aufsteigen. Das ist bei der vierthöchsten Spielklasse seit Jahren nicht der Fall, die Ligenpyramide ausgesetzt. Dort gibt es immer noch das alljährlich rotierende Nadelöhr Relegation für den Norddeutschen Verband, den Nordosten und Bayern. Der BFC war letztes Jahr das leidvolle Opfer dieser Ungerechtigkeit. Diese Saison könnte es andere treffen.

Der Unmut auf die Funktionäre wächst. „Wir wollen und werden uns nicht wieder hinhalten und vertrösten lassen. Der nächste ordentliche DFB-Bundestag ist erst im Jahr 2025. Unser Vertrauen in die Verbände, wenigstens bis dahin eine Lösung anzustreben, die alle Meister der fünf Regionalligen gleich und damit fair behandelt, ist auf ein Mindestmaß gesunken“, heißt es in der Onlinepetition.

BFC & Co. kritisieren den NOFV

Und man spart auch nicht mit deutlichen Worten gegen den NOFV: „Es bleibt das ungute Gefühl, dass ohne rebellierende Vereine die Regional- und Landesverbände lieber die Hände in den Schoß legen, um dieses Thema gar nicht erst anfassen zu müssen.“

Doch selbst wenn man den NOFV zum Jagen trägt, ist das Thema kaum durch einen Federstrich zu lösen. Wenn es bei fünf Regionalligen endlich fünf Aufsteiger geben soll, ginge das nur mittels einer erweiterten Abstiegsregelung in der 3. Liga. Schon jetzt beträgt dort die Quote der Klubs, die die Spielklasse nach unten verlassen müssen 20 Prozent aller 20 Vereine. Das ist mehr als in jeder anderen Spielklasse Deutschlands. Da wird sich Widerstand regen gegen eine Reform.

Andere Lösungen sind höchst kompliziert. Entweder man macht aus fünf vierten Ligen vier. Das käme einer Entmachtung von Regionalverbänden gleich. Zudem müsste gewachsene Strukturen zerschlagen werden. Das könnte auch den NOFV betreffen, der ja quasi so etwas wie den um West-Berlin erweiterten alten DDR-Fußballverband DFV darstellt. Der, darf man nicht vergessen, war einst ordentliches Fifa-Mitglied.   

Über 8000 Unterschriften für Petition schon zusammen

Eine gänzlich andere Idee wäre die Schaffung einer neuen, in zwei Staffeln spielenden 4. Liga. Wie das finanziert werden kann oder soll, ist völlig offen. Die Reisekosten der Klubs werden steigen, mehr Fernsehgelder gäbe es aber trotzdem nicht wirklich. Und reizvolle Traditionsduelle würde es auch weniger geben. 

Unabhängig davon ist aber völlig nachzuvollziehen, dass die NOFV-Klubs ihrer Interessen nicht mehr richtig vertreten sehen vom Verband. 

Über 8000 Unterschriften gibt es bereits. Wer das Ansinnen der Vereine unterstützen will, kann das hier machen

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