Für Dynamo-Star Christian Beck ist der Kick in Erfurt ein Trip in die eigene Vergangenheit
Bei Thüringern erlernte der Mittelstürmer das Fußball-Abc! Doch der Durchbruch gelang ihm erst in der Fremde.

Er ist eine Legende. An der Elbe. Nicht aber an der Gera. 303 Spiele absolvierte Christian Beck einst für den 1. FC Magdeburg. Dabei geriet fast in Vergessenheit, dass der heute 34-Jährige nicht in der Domstadt geboren ist. Sondern – das führt uns zum sonntäglichen Gegner des BFC Dynamo (16 Uhr) – in Erfurt!
Was man ihm nicht zwingend anhört. Denn seine Magdeburger Zeit prägte auch seinen Sprachgebrauch mit. Ich habe mir das nicht bewusst antrainiert. Das ist automatisch so gekommen, dass sich der Akzent ein wenig abgeschliffen hat, meint Beck, der sich auf die alte Heimat freut.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Wege kreuzen. Und doch immer wieder aufs Neue faszinierend für ihn. „Diese Spiele sind für mich immer noch was Besonderes, wenn man nach Hause kommt. Außerdem ist das letzte schon ’ne ganze Weile her. War 2017 noch mit dem FC Magdeburg. Die ganze Familie wird da sein, sind ja endlich mal kurze Wege für sie. Ich musste viele Karten besorgen“, so der 34-Jährige.
BFC-Star Beck hat die Familie hinter sich – obwohl sie RWE-Fans sind
Zoff im Familienkreis befürchtet er nicht. „Mein Schwiegervater spielt zwar noch bei den Oldies von RWE, aber die drücken eher mir und den Mannschaften, bei denen ich spiele, die Daumen“, kann er sich auch der Unterstützung vor Ort sicher sein.
Für Beck ist es also eine Rückkehr in die alte Heimat, die er im Sommer 2010 einst verließ, um – man höre und staune – sich dem SV Torgelow Greif anzuschließen. Gemeinhin nicht die erste Fußball-Adresse des Ländchens. Ohne den Mecklenburgern wehtun zu wollen. Doch für Beck war der Schritt seinerzeit notwendig, weil der Prophet ja oft nichts im eigenen Vaterland gilt.

Den Durchbruch traute man in Thüringen dem Jungspund nicht zu. Was für eine fatale Fehleinschätzung der seinerzeitigen RWE-Bosse.
Von Torgelow führte die Spur nach Halberstadt. 15 Tore später – womit er bester Schütze der Harzvorstädter gewesen war – gab es Zoff. Ein erhofftes Engagement bei RB Leipzig zerschlug sich, weil die Sachsen nach einem Management-Wechsel kein Interesse mehr zeigten und keine Ablösesumme zahlen wollten. Im Gespräch waren seinerzeit 15.000 Euro. Die Leipziger Volkszeitung hatte im Sommer 2012 sogar schon Vollzug gemeldet.
BFC-Star Beck begann bei RW Erfurt
Ein Jahr später unterschrieb Beck dann in Magdeburg. Der Rest ist Geschichte. Ruhmreiche Geschichte, wie 131 Treffer und 53 Assists für den FCM belegen. Der Weg führte aus der Regionalliga in Liga drei und sogar für ein Jahr in die Zweite Liga und wieder zurück. Als im Sommer 2021 klar wurde, dass Magdeburg auf Verjüngung setzte und Beck keinen neuen Vertrag mehr anbieten wollte – sehr zum Unmut der Fans –, trat der BFC Dynamo auf den Plan.
Und der Plan war kein schlechter. Beck wurde mit 23 Buden Schützenkönig der Regionalliga Nordost und hatte einen wesentlichen Anteil am Meistertitel. Auch wenn der am Ende nicht zum Aufstieg berechtigte. Auch in dieser Spielzeit ist der 1,96 Meter große Mittelstürmer mit fünf Toren der treffsicherste BFC-Angreifer vor Darryl Geurts mit seinen zwei Buden. Tor Nummer sechs würde er jetzt gerne erzielen. „Wäre doch schön, wenn wir da was mitnehmen“, so Beck.
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