Abwehrmänner auf Abwegen! Haider und Reher retten Dynamo den Sieg gegen Meuselwitz
Weil der BFC im Sturm auf der letzten Rille läuft, musste Trainer Heiner Backhaus improvisieren und hatte zudem ein glückliches Händchen bei Umstellungen im Spiel.

Puh. Einmal tief durchatmen. Wieder einmal nichts für schwache Nerven im Sportforum. Doch am Ende sicherte sich der BFC Dynamo vor 1390 Besuchern beim Rückrundenstart ein zwar verdientes, aber so kaum noch erwartetes 2:1 (0:1) gegen den ZFC Meuselwitz.
Eigentlich hatten die Dynamos es nicht spannend machen wollen wie in der Vorwoche gegen Lichtenberg, als sie nach einer 3:0-Führung am Ende ein 3:2 über die Runden zittern mussten. Es wurde aber genau so spannend. Nur mit umgekehrtem Vorzeichen. Denn Dynamo musste lange Zeit einem Rückstand hinterherrennen, ehe das Spiel eine späte, aber glückliche Fügung nahm.
„Die hatten nur eine Chance, die aber war drin. Wir hatten vorher drei oder vier Möglichkeiten. So ungerecht kann Fußball sein. Gott sei Dank haben wir aber noch zwei Dinger gemacht“, meinte David Haider, der Schütze des 1:1 Ausgleichs (81.). „Wir waren halt bei den Standards wach“, sah er darin einen Grund für die Wende des Kicks.
Späte Tore für den BFC Dynamo
War der Treffer schon umjubelt, drohte die Stimmung auszuufern, als Chris Reher einen Lattenabpraller von Dominic Duncan zum 2:1 in der letzten Sekunde der regulären Spielzeit über die Linie drückte. Ein bisschen ironisch: Diesmal machten die Jungs die Tore, die von Haus eigentlich für das verhindern der Torchancen zuständig sind, merkte BFC-Trainer Heiner Backhaus erleichtert an.
Damit hatten die Fans der Weinrot-Weißen kaum noch gerechnet, sich eher schon mit der Niederlage durch den Treffer von Nils Schätzle (20.) abgefunden, nach dem die eigentlich sehr agil gestarteten Hausherren in eine Art Schickstarre verfielen und eine seltsam anmutende Ideenlosigkeit an den Tag legten.
Denn egal wie sehr der BFC abrannte, egal wie fleißig er war, den Angriffen fehlte die Klarheit. Oder es wurden die falschen Entscheidungen getroffen. Gedribbelt wo geschossen hätte werden müssen. Geschossen, wo ein Pass nötig gewesen wäre. Die Flanken erinnerten zudem an friedensstiftende Maßnahmen. So hoch und weit an allen vorbei, dass keiner in irgendeine Art von Luftkampf verwickelt werden musste.
BFC-Coach Backhaus musste umstellen im Spiel
Dass der Erfolg dennoch zustande kam, muss als Sieg der Moral angesehen werden. Denn es wurde nichts unversucht gelassen. Und dabei war der BFC im Sturm eigentlich auf dem letzten Loch gekrochen. Christian Beck fehlte, Darryl Geurts und Cedric Euschen. Die Topangreifer eben.
Ein Amar Suljic hat nach zahlreichen Infekten in der Vorbereitung eigentlich erst eine Woche richtiges Training hinter sich, war nach gut einer Stunde platt. Backhaus musste ihn rausnehmen, stellte in der Folge auf Dreierkette um, brachte den nimmermüden Kämpfer Andreas Pollasch und schickte Duncan als kopfballstarken Spieler mit in die Spitze. Was sich, siehe Lattentreffer und Abstaubertor, auszahlte.
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