BFC-Coach Benbennek sauer: Pokal-Fortsetzung wäre reine Geldvernichtung für die Klubs
Die fünf ernannten Viertelfinalisten müssten alle aus der Kurzarbeit rausgeholt werden. Das kostet. Und am Ende kann nur einer triumphieren.

Wie geht es weiter mit dem Fußball in Berlin? Heute soll im Senat eine Entscheidung fallen, ob wenigstens der Landespokal über die Bühne gehen kann.
Der Berliner Verband hatte die fünf verbliebenen Regionalligisten (BFC Dynamo, BAK, Tennis Borussia, Viktoria und Altglienicke) für die Endrunden des Landespokals gesetzt. Dabei erhalten drei Klubs ein Freilos ins Halbfinale, die anderen beiden müssen im Viertelfinale den vierten Teilnehmer ermitteln. Lichtenberg 47 – obwohl auch Regionalligist – war schon in Runde zwei gegen TeBe ausgeschieden. So soll Berlins Vertreter im DFB-Pokal 2021/22 ermittelt werden.
„Das ist schon alles sehr merkwürdig. Da bricht der NOFV die Liga ab, auch, weil in Berlin keine Spiele durchgeführt werden können. Und jetzt sollen im Pokal doch Spiele stattfinden?“, wundert sich BFC-Coach Christian Benbennek. Dazu müsste der Senat eine Ausnahmegenehmigung erteilen, eine Sonderspielerlaubnis trotz Corona wie bei den Profis. Die Entscheidung dazu soll an diesem Donnerstag fallen. Und dann?
Viertelfinale schon am 15. Mai
Eigentlich weiß man nicht, was besser ist. Schon am am 15. Mai ein Viertelfinale bestreiten, um in den Wettkampf-Flow wieder reinzukommen. Oder aber mit dem Halbfinale (22. Mai) und dem Endspiel in der Woche drauf nur zwei Hürden vor sich zu haben. Für die Viertelfinalisten allerdings ist die Vorbereitungszeit arg kurz. „Das sind nicht mal zwei Wochen, um sich vorzubereiten“, rechnet Benbennek vor.
Noch ein anderer Punkt stößt ihm sauer auf. „An die wirtschaftlichen Bedingungen denkt keiner. Wir sind in Kurzarbeit. Da müssten wir alle rausholen, alles wieder komplett hochfahren, wenn der Wettbewerb wieder startet. Das kostet. Daran denkt wieder keiner. Und das alles für die vage Aussicht, in zwei oder drei Spielen vielleicht in den DFB-Pokal einzuziehen. Und das wird auch nur einem gelingen, alle anderen haben Geld zum Fenster rausgeworfen“, echauffiert er sich über diese Art von russisch Roulette. Einer kommt durch, vier schauen in die Röhre. Und Einnahmen hat keiner. Gibt ja keine Zuschauer.
Vollends auf die Palme bringt ihn ein Gerücht, wonach Viktoria als Meister der Regionalliga die Endspiel-Teilnahme für sich reklamiert haben soll. „Okay, die sind Meister. Aber nur nach elf Spielen. Auch wenn sie die alle gewonnen haben. Aber noch mal, nach nur elf Spielen. Die sollten dankbar dafür sein, dass alle Regionalligisten dem zugestimmt haben und sie in die 3. Liga aufsteigen durften. Es stünde ihnen nicht schlecht zu Gesicht, wenn sie auf den Pokal freiwillig verzichten würden“, meint der 48-Jährige.