Szenen wie beim Hinspiel in Köpenick wird es diesen Freitag rund ums Olympiastadion wohl nicht geben. 
Szenen wie beim Hinspiel in Köpenick wird es diesen Freitag rund ums Olympiastadion wohl nicht geben.  Foto: Imago Images

Die Berliner Polizei rechnet mit einem ruhigen Verlauf des Bundesliga-Derbys zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Union rund um das Olympiastadion und in der gesamten Hauptstadt. „Bisher liegen der Polizei keine Erkenntnisse über geplante Treffen rivalisierender Fangruppen vor“, hieß es auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur vor der Begegnung am Freitag (20.30 Uhr). Gleichzeitig sei die Polizei „auf spontane Zusammenkünfte von Fußballanhängern vorbereitet und steht in stetigem Kontakt mit den Fanbeauftragten beider Vereine.“

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie sind in der mehr als 74 000 Zuschauer fassenden Arena keine Fans zugelassen. Beim Hinspiel am 2. November des Vorjahres hatte es im Stadion An der Alten Försterei schwere Ausschreitungen in beiden Fan-Lagern gegeben. Hertha-Anhänger zündeten immer wieder Leuchtraketen und feuerten sie auch in Richtung Rasen und Zuschauerränge ab. Union-Fans versuchten, auf den Platz zu gelangen. Die Partie stand vor dem Abbruch.

Fans lehnen Geister-Spiele ab 

Die Gefahr, dass sich solche Szenen nun am Freitag beim Geister-Derby wiederholen, schätzt auch Hertha-Manager Michael Preetz als sehr gering ein. „Nach allem, was wir durch unseren permanenten Austausch mit den Sicherheitsbehörden und den Fans wissen, ist ein ruhiger Ablauf für den Freitagabend zu erwarten“, sagte Preetz.

Der blau-weiße Geschäftsführer berichtete von einem Gespräch mit der aktiven Hertha-Fanszene in dieser Woche. „Wir wollen eine sportliche Auseinandersetzung auf dem Platz und gehen davon aus, dass all die Anhänger, die gern dabei gewesen wären, das Spiel zu Hause verfolgen“, erklärte der Manager. Die Gefahr scheint vor allem so gering, weil große Teile der Fanszenen die Bundesliga-Fortsetzung unter den derzeitigen Geister-Bedingungen strikt ablehnen.

Polizei zeigt Präsenz 

Entsprechend werde das Aufgebot der Polizei unter den besonderen Umständen trotz aller Brisanz „geringer ausfallen als im Ligabetrieb mit Publikum üblich“ und bei mehreren Hundert liegen, hieß es. Derzeit gebe es „keine konkreten Hinweise auf Fantreffpunkte oder Störaktionen“, teilte die Polizei weiter mit.

Es sei jedoch nicht auszuschließen, dass Einzelpersonen das Umfeld des Stadions aufsuchen. Die Berliner Polizei wird in jedem Fall „im gesamten Stadtgebiet und insbesondere an szenetypischen Örtlichkeiten präsent sein“ und auch die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie konsequent umsetzen.

Die Nachricht, dass die TV-Übertragung des Derby nun doch gesichert ist, könnte bei der Berliner Polizei für zusätzliche Erleichterung sorgen. Der Streamingdienst DAZN zeigt die Partie zwischen Hertha und Union live.