Beim BFC Dynamo gibt es jetzt was auf die Ohren
Die Weinrot-Weißen treiben die Inklusion voran. Berlins Pokalsieger startet ein Projekt für Sehbehinderte, die wie bei einem Fanradio künftig mit dem Geschehen auf dem Spielfeld versorgt werden können.

„Das sieht doch ein Blinder!“ Eine oft benutzte Beschimpfung auf Fußballplätzen bei unliebsamen Schiedsrichterentscheidungen. Wohl wissend, dass das Blödsinn ist. Und diskriminierend zudem. Doch das Erlebnis Fußball eben auch Menschen mit Sehbehinderungen zugänglich zu machen, dabei ist der BFC Dynamo jetzt einen großen Schritt vorangekommen.
Mit dem Projekt „Mit den Ohren sehen – wenn ein Stadionbesuch zum Erlebnis wird, ein Angebot für Sehbehinderte und Blinde“ geht man in Hohenschönhausen jetzt einen wichtigen Schritt in Richtung Barrierefreiheit.
Dank einer Förderung der Aktion Mensch konnte nun die technische Grundlage geschaffen werden, um zukünftig Sehbehinderten und Blinden das Geschehen auf dem grünen Rasen im Sportforum zugänglich zu machen. Bis zu 10 Personen sollen künftig mit einem Audiokommentar versorgt werden, wobei auch zwei Plätze für Menschen mit einem Hörimplantat berücksichtigt wurden.
Damit sind solche gehandicapten Fußballfans bei Dynamo in Zukunft mittenmang und nicht nur dabei, müssen sich nicht nur mit dem Geruch von Bratwurst, Bier und grünem Rasen begnügen, sondern kriegen wie bei einer klassischen Radioreportage alles Wesentliche direkt aufs Ohr geliefert.
„Hierdurch wird die Teilhabe von BFC-Fans mit Sehbehinderung vorbildhaft gestärkt. Gerade treue Fans in fortgeschrittenem Alter können so oft noch viel länger dem Spielgeschehen gut folgen und ihr Team zum Sieg anfeuern“, so Stefan Schenck, Vize-Präsident für Inklusion des Behinderten-Sportverband Berlin e.V., mit dessen kostenlosem Beratungsprojekt „Inklusion-durch-Sport“ der Aktion-Mensch-Antrag wesentlich unterstützt wurde.