Bei einem Haaland-Wechsel wäre der FC Bayern der große Verlierer
Chelsea bietet 175 Millionen Euro für den Dortmunder Wunderstürmer. Auch Manchester City will in den Poker um den blonden Norweger einsteigen, der beim Revierklub eigentlich als unverkäuflich gilt. Kann der BVB da wirklich nein sagen?

Es wäre der Megtransfer dieses Fußball-Sommers. Erling Haaland, laut BVB-Lizenzspielerchef Sebastian Kehl der zurzeit „gehypteste Stürmer Europas“, wird von Champions-League-Sieger FC Chelsea gejagt. 175 Millionen Euro will sich das Klubeigner Roman Abramowitsch kosten lassen, um die Elf von Thomas Tuchel zu verstärken. Wenn der Transfer tatsächlich über die Bühne geht, steht der erste Verlierer schon fest: Es ist der FC Bayern München.
Eigentlich gilt der Norweger beim BVB als unverkäuflich. „Es hat sich nichts geändert. Wir planen mit Erling für die neue Saison“, versuchte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc den anhaltenden Spekulationen einen Riegel vorzuschieben. Doch das ist leichter gesagt als getan. Zumal angeblich auch Champions-League-Finalist Manchester City in den Poker mit einsteigen will.
Nur Neymar kostete mehr
Die kolportierten 175 Millionen Euro wären nach dem Wechsel des Brasilianers Neymar in der Saison 2017/18 vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain für 222 Millionen Euro die zweithöchste jemals im Fußball gezahlte Summe. Kann sich die Borussia das entgehen lassen? Zumal der erst 20 Jahre alte Wunderstürmer kommenden Sommer für eine Summer von 80 Millionen plus X aus dem bis 2024 laufenden Vertrag aussteigen kann.
An der Isar hofft man, dass die Schwarz-Gelben hart bleiben. Denn Haaland spielt in den Münchner Überlegungen eine wichtige Rolle in der Zukunft als Nachfolger von Robert Lewandowski. Wenn er jetzt schon auf die Insel geht, sind alle Pläne Makulatur, ihn in einer Nach-Corona-Zeit unter die Fittiche zu nehmen. Derzeit wollen sich die Münchner einen so großen Transfer nicht leisten, nachdem die Pandemie ihnen einen Umsatzverlust von 150 Millionen Euro beschert hat. Zudem dürfte der Pole wenig Begeisterung verspüren, einen solchen Konkurrenten im Nacken zu haben.
Doch ob der BVB ein ähnliches Exempel statuieren wird wie im Sommer 2013 mit Robert Lewandowski, als der Revierklub den bis 2014 vertraglich gebundenen Angreifer nicht zum FC Bayern ziehen ließ und der ein Jahr später ablösefrei wechselte, darf bezweifelt werden. Zu manchen Angeboten kann man eben nicht nein sagen.