Hoffenheims österreichischer Nationalspieler Florian Grillitsch ließ sich zur Halbzeitpause beim Europa-Cup-Spiel gegen RS Belgrad auswechseln, weil seine Frau in den Wehen lag.
Hoffenheims österreichischer Nationalspieler Florian Grillitsch ließ sich zur Halbzeitpause beim Europa-Cup-Spiel gegen RS Belgrad auswechseln, weil seine Frau in den Wehen lag. Foto: imago images / GEPA pictures

Bei Anruf, Baby! Als die TSG Hoffenheim den gelungenen 2:0 (0:0)-Auftakt in der Europa League gegen Roter Stern Belgrad feierte, da hatte sich Mittelfeldakteur Florian Grillitsch längst von dannen gemacht. In der Halbzeitpause packte der ausgewechselte Österreicher seine sieben Sachen und flüchtete quasi aus dem Sinsheimer Stadion gen Krankenhaus - seine Frau Hannah lag in den Wehen. „Jetzt hoffen wir, dass er ein gesundes Europapokal-Baby bekommt“, meinte Trainer Sebastian Hoeneß wohlgelaunt.

TSG-Manager Alexander Rosen (41) staunte nicht schlecht über die Auswechslung des bis dato gut spielenden Grillitsch: „Das habe ich auch noch nicht erlebt. Aber vielleicht bekommen wir in dieser Nacht noch ein Europa-Baby“, so Rosen am RTL-Mikrofon.

Gegen den serbischen Meister und Landesmeister-Cup-Sieger von 1991 landeten die Kraichgauer im 15. Spiel auf internationaler Bühne den zweiten Sieg. Hoffenheim ist nun erst einmal Tabellenführer der Gruppe L. Hoeneß empfand „einfach nur Freude“ nach seinem Debüt in diesem Wettbewerb: „Wir sind total überzeugt, dass wir die Europa League nutzen können, um für uns Werbung zu machen.“ 2017 war die TSG in der Vorrunde gescheitert, ein Jahr später in der Champions League ebenso - jeweils unter Chefcoach Julian Nagelsmann.

„Grillo hat einen einzigartigen Moment erlebt. Daher ist es absolut legitim, dass er heute fehlt. Er soll sich die Zeit nehmen, die er braucht. Wir werden sehen, ob er gegen Bremen spielen wird“, twitterten die Kraichgauer später ein Statement ihres Trainers.

Christoph Baumgartner brachte die Hoffenheimer nach 64 zähen Minuten mit 1:0 in Führung, Munas Dabbur machte mit seinem Treffer in der Nachspielzeit dann endgültig alles klar. „Der Trainer hat vor dem Spiel gesagt: Heute haust du einen rein!“, erzählte der 21-jährige, österreichische Nationalspieler später begeistert. Und: „Ich habe in der Halbzeit versprochen, dass ich für den Flo einen reinhauen werde.“ Dass er allerdings als Patenonkel für den Nachwuchs seines Nationalmannschaftskollegen Grillitsch vorgesehen sei, bestritt er: „Gefragt wurde ich noch nicht.“