Schiedsrichterassistent Christian Gittelmann geht nach einem Becherwurf zu Boden.
Schiedsrichterassistent Christian Gittelmann geht nach einem Becherwurf zu Boden. imago

Dümmer geht es nicht: Ein aufgebrachter Fan bewirft einen Schiedsrichterassistenten mit einem Bierbecher, trifft mitten auf dessen Kopf. Die Folge: Ein verletzter Referee, Spielabbruch und drei Punkte für die Gäste Borussia Mönchengladbach im Stadion des VfL Bochum! Nun wird der Zwischenfall wohl auch strafrechtliche Konsequenzen für den 38-Jährigen haben, der als tatverdächtig gilt.

Nach dem Becherwurf-Skandal in der Fußball-Bundesliga hat die Staatsanwaltschaft in Bochum Anklage gegen den Tatverdächtigen wegen gefährlicher Körperverletzung erhoben. Das gab die Behörde gemeinsam mit dem Polizeipräsidium Bochum am Freitag bekannt.

Mutmaßlicher Täter will sich nicht äußern, doch zahlreiche Beweise liegen vor

Der 38-jährige Bochumer war vor gut eineinhalb Wochen verhört worden, hatte sich aber nicht zur Angelegenheit geäußert. Der Tatverdacht beruht laut Mitteilung „im Wesentlichen auf Zeugenaussagen, den gesichteten und ausgewerteten TV-Bildern sowie auf molekulargenetischen Untersuchungen des sichergestellten Tatwerkzeuges“.

Im Spiel des VfL Bochum gegen Borussia Mönchengladbach (0:2) war am 18. März Schiedsrichter-Assistent Christian Gittelmann an der Seitenlinie aus einer der vorderen Reihen von einem Bierbecher am Kopf getroffen worden. Die Begegnung wurde abgebrochen und vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) inzwischen mit 2:0 Toren und drei Punkten für die Gäste gewertet.

Bochum-Coach Thomas Reis ist guter Dinge, dass der Vorfall keinen negativen Einfluss auf seine Mannschaft im Kampf um den Klassenverbleib haben wird. „Ich schätze unsere Chancen weiterhin als sehr gut ein. Wir sind hellwach, haben genug Selbstbewusstsein, unser Polster auf die Abstiegsplätze zu halten oder auch wieder weiter auszubauen“, sagte der Trainer des Tabellenzwölften vor dem Duell mit der TSG 1899 Hoffenheim am Samstag (15.30 Uhr/Sky) in Sinsheim. Sieben Spieltage vor dem Saisonende beträgt der Vorsprung des Aufsteigers auf Relegationsplatz 16 sechs Punkte.