Bayern-Beben geht weiter: Abwehr-Ass Niklas Süle wechselt zum größten Konkurrenten
Auf die Kritik folgt die Verkündung: Der DFB-Verteidiger wechselt im Sommer von Bayern München zu Borussia Dortmund.

Es war über einen Wechsel vom FC Bayern zum Champions-League-Sieger FC Chelsea oder zum FC Barcelona spekuliert worden - nun wird es völlig überraschend der Münchner Erzrivale Borussia Dortmund: Fußball-Nationalspieler Niklas Süle hat sich für eine Zukunft beim BVB entschieden.
Süles Brater widerspricht Bayern-Bossen
Es ist ein echter Transfercoup der Borussia: Der 26 Jahre alte Innenverteidiger ist ablösefrei. Er erhält einen Vertrag über vier Jahre bis 2026. Entsprechend happy ist der zukünftige BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl: „Niklas hat uns in den persönlichen Gesprächen gezeigt, dass er große Lust auf Borussia Dortmund hat. Er verfügt über viel Erfahrung, Ruhe im Aufbauspiel und über die nötige Physis, um ab dem Sommer gemeinsam mit uns den nächsten Schritt zu gehen.“
Süle wird seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag bei den Bayern nicht verlängern. Gespräche über eine weitere Zusammenarbeit waren gescheitert. Finanzielle Gründe hatten angeblich nicht den Ausschlag gegeben. „Es ist bei Niklas das Thema, dass er sich nicht genügend wertgeschätzt fühlt“, sagte Süles Berater Volker Struth am Sonntag im Doppelpass bei Sport1.
Kritik an Süle: Wusste Bayern vom BVB-Angebot?
Süle, der beim BVB die wackelige Abwehr stabilisieren soll, war 2017 von Hoffenheim nach München gewechselt, wurde dort aber auch immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen. Bei Dortmund trifft er unter anderem auf seinen DFB-Kollegen Mats Hummels, mit dem er bis 2019 zwei Jahre in München zusammengespielt hatte.
Bei den Bayern hat der Abgang des bulligen Abwehrspielers durchaus zu Kontroversen geführt. „Es gibt bestimmte Limitierungen, über die wir nicht hinweggehen wollen. Wir haben nicht nur Verantwortung für den sportlichen, sondern auch den wirtschaftlichen Bereich“, sagte Bayern-Boss Oliver Kahn zum Süle-Abgang.

Der ehemalige Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte kritisiert, dass sich Süle, 2020 mit den Bayern Champions-League-Sieger, nie „richtig durchgesetzt“ habe. Er bezeichnete ihn als „brauchbaren Spieler“. Bayern-Kapitän Manuel Neuer konterte nach dem 3:2 gegen Leipzig jedoch diese Aussagen: „Uns alle nervt, dass der Niklas geht, er wird uns fehlen.“ Ob Rummenigge und Kahn bereits von Süles BVB-Plänen wusste und deshalb nicht mit Kritik sparten, ist offen.
Bayern drohen weitere Abgänge
Auch Trainer Julian Nagelsmann ließ zuletzt immer wieder durchblicken, dass er Süle gerne behalten hätte.Die Bayern haben zuletzt bereits David Alaba, Jerome Boateng und Javi Martinez ablösefrei abgeben müssen. Zudem läuft im Sommer noch der Vertrag von Corentin Tolisso aus.
Bei Süle hat es zuletzt immer wieder Spekulationen über einen Wechsel ins Ausland gegeben. Klubs aus Spanien und aus England (besonders Newcastle United) waren genannt worden - nun wurde es der BVB.
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