30 Festnahmen, elf verletzte Polizisten

2. Liga-Aufstieg nur Nebensache: Dynamo-Hooligans zerstören Dresdens Traum

Politik fordert von Dynamo Antworten und endlich Konzepte.

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Keine Fußball-Fans: Dynamo-Hooligans sorgte mal wieder für hässliche Bilder in Dresden. 
Keine Fußball-Fans: Dynamo-Hooligans sorgte mal wieder für hässliche Bilder in Dresden. Imago

Die Dynamo-Profis gönnten sich nach dem 4:0 gegen Türkgücü und damit feststehenden Rückkehr in Liga zwei auf dem Rasen Pizza und Bier, fuhren dann in ihren Aufsteiger-Shirts ins Trainingszentrum und machten dort ausgelassen Party. Für Sorgen, Ängste oder Mitgefühl für die Verletzten der Krawalle außerhalb des Stadions war kaum Platz.

Gewalt weckt bei OB Dirk Hilbert schlimme Erinnerungen

Während des Spiels kam es zu blutigen Ausschreitungen außerhalb des Stadions zwischen einem Fan-Mob und der Polizei, elf Beamte mussten im Krankenhaus behandelt werden. Auch unter den Anhängern gab es Verletzte. Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) sprach aus, was die meisten denken: „Auch wenn wir uns alle über den Aufstieg freuen: Die Gewalt am Stadion gegenüber den Einsatzkräften ist nicht akzeptabel.“

Dynamo brauchte über zwei Stunden für eine erste Reaktion. Es gebe viel aufzuarbeiten, twitterte der Klub. „Es ist sehr schade, dass der Tag so schwer beschädigt wurde.“ Anschließend folgten nur noch Bilder der feiernden Mannschaft.

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Dynamo Dresden reagiert spät und halbherzig

Auf Nachfrage sagte Pressesprecher Henry Buschmann nur, man werde die Geschehnisse mit den Sicherheitskräften und Fanvertretungen aufarbeiten. Klingt wie ein Lippenbekenntnis. Wieder mal.

Denn die Taten der Dynamo-Hooligans wiederholen sich und erinnerten OB Hilbert an den Aufstieg 2016: „Ich hoffe sehr, dass sich der Verein aktiv mit diesen Ereignissen auseinandersetzt und bis zum Beginn Zweitliga-Saison auch Antworten und Konzepte liefern kann.“ Nur: Eine klare Positionierung des Klubs bei Ausschreitungen fand bisher praktisch nie statt.

Dafür reagierte die Polizei, leitete etliche Ermittlungsverfahren u.a. wegen schweren Landfriedensbruchs, Körperverletzung, Sachbeschädigung und Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz ein. 30 Personen kamen in Gewahrsam.