So sehen Sieger aus: Die Bayern (v. l.) Thomas Müller, Niklas Süle, Manuel Neuer und David Alaba nach dem Schlusspfiff in Leipzig.
So sehen Sieger aus: Die Bayern (v. l.) Thomas Müller, Niklas Süle, Manuel Neuer und David Alaba nach dem Schlusspfiff in Leipzig. Foto: AFP/Alexander Hassenstein

Herzlichen Glückwunsch, FC Bayern! Das Ding ist durch. Der Herausforderer stolpert und der Rekordmeister marschiert. Auch im Liga-Knaller dominieren die Münchner und hängen nach dem 1:0 (1:0) bei RB ihren ärgsten Verfolger um jetzt sieben Punkte ab. Zugleich schlägt es alle neune, denn der Dauer-Champion steht vor seinem neunten Titel am Stück.

Am Ende haben die Leipziger alles, was schon mal aufs Tor geschossen hatte, auf dem Platz: Justin Kluivert, Alexander Sörloth, Hee-Chan Hwang und Yussuf Poulsen, der ganz zuletzt wieder verletzt ausscheidet. Zuvor hat Trainer Julian Nagelsmann versucht, den Münchnern ohne echten Angreifer auf den Pelz zu rücken und den Titelkampf heiß zu halten.

RB hakt den Titel ab

Das geht bis auf eine annehmbare Anfangsphase und einige gute Gelegenheiten nach Wiederbeginn nicht so richtig auf. Marcel Sabitzer (49.), Dani Olmo (52.) und erneut Sabitzer (59., Manuel Neuer pariert den Distanzschuss) lassen bei ihren Chancen die nötige Präsenz vermissen und kriegen so nichts gebacken.

„Es ist enttäuschend, dass wir nichts mitgenommen haben“, sagt RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff, „jetzt brauchen wir nicht mehr von Meisterschaft reden.“ Für Nagelsmann hat lediglich eine Nuance den Ausschlag gegeben: „Wir waren sicherlich nicht die schlechtere Mannschaft, aber wir haben aus unseren Chancen nichts gemacht.“

Brutale Bayern-Effizienz

Die Bayern haben im Gegensatz zu RB nach dem Ausfall von Robert Lewandowski nicht auf einen echten Stürmer verzichtet, doch bleibt Eric Maxim Choupo-Moting allein in der Ausstrahlung deutlich hinter dem 35-Tore-Mann zurück.

Trotzdem gefallen die Münchner mit ihrer brutalen Effizienz. Mit ihrer ersten (!) nennenswerten Angriffsaktion schaffen sie – klasse Zuspiel von Thomas Müller auf Leon Goretzka – durch den Mittelfeldspieler das goldene Tor (38.). Mehr Kaltschnäuzigkeit geht kaum.

So triumphiert die beste Offensive (79 Tore haben die Bayern jetzt) gegen die beste Defensive (22 Gegentore für RB). Für Neuer ist der Titelkampf trotzdem noch nicht ganz entschieden. Aber die Stimmung gibt der Bayern-Kapitän schon mal vor und sagt: „Es war ein wichtiger Schritt. Nun wollen wir uns das nicht mehr nehmen lassen.“