Fuchs Ernst ist da, wenn es ernst wird
Der Spielmacher kam seit seinem Comeback nach dem dritten Kreuzbandriss kaum noch auf Spielzeit, sein Vertrag wurde nicht verlängert. Doch als Not bei Berlins Handball-Assen groß ist, liefert Simon (26) Leistung.

Lichtblick für die arg gebeutelten Handball-Füchse. 28:25 (14:12) gegen Angstgegner Minden (zuletzt drei Pleiten gegen das Liga-Kellerkind) auch ohne vier Stars. Vorm Hit am Sonntag (13.30 Uhr) in Magdeburg ist ein Stück Hoffnung auf Erfolg zurück. Dass das so ist, dafür steht vor allem ein Name: Simon Ernst (26).
Kapitän Paul Drux (Knie-OP), Tor-Garant Hans Lindberg und Wirbelwind Jacob Holm brachten von der EM-Quali mit Dänemark Corona mit und sind in Quarantäne, Holms Weltmeister-Kollege Lasse Andersson ist vorsichtshalber isoliert. So stand plötzlich Ernst im Rampenlicht.
Vertrag nicht verlängert
Der Spielmacher wollte bei den Füchsen ganz groß rauskommen und muss doch am Saisonende gehen. Da auch die Füchse in Corona-Zeiten leiden, müssen sie sich von Spielern trennen. Neben Abwehrchef Jakov Gojun trifft es Ernst.
Füchse-Manager Bob Hanning: „Als wir diese Entscheidung treffen mussten, kamen mir fast die Tränen.“ Spätestens nach dem Minden-Spiel kann man mitfühlen.
Ernst, dem nach seiner Verpflichtung noch in Gummersbacher Diensten zum zweiten Mal das Kreuzband riss, schaffte in Berlin das Comeback. Bis das Band zum dritten Mal zum Teufel ging. Für die meisten wäre das die Sportinvalidität gewesen – nicht für Simon.
Großes Lob vom Trainer
Er kämpfte sich erneut zurück, spielte aber im Top-Kader der Füchse kaum eine Rolle. Bis Minden ...
Da stand er erstmals seit eineinhalb Jahren zu Beginn auf der Platte, warf vier Tore, führte wie selbstverständlich Regie, sagte in Auszeiten Spielzüge an. Was für ein Wahnsinns-Typ!
Trainer Jaron Siewert: „Riesen Kompliment, Simon war sehr, sehr wichtig für uns.“