Mit einem selbstgenähten Mundschutz kann jeder zur Eindämmung der Corona-Pandemie beitragen.
Mit einem selbstgenähten Mundschutz kann jeder zur Eindämmung der Corona-Pandemie beitragen. Foto: Berliner KURIER/ Dajana Rubert

In Österreich ist das Abdecken von Mund und Nase beim Einkaufen Pflicht, die thüringische Stadt Jena plant in der Coranavirus-Pandemie als erste deutsche Stadt eine Maskenpflicht. In Berlin werden die Forderungen nach einer Mundschutz-Pflicht immer lauter.

Im Rahmen des Hackathons #WirVsVirus der Bundesregierung Deutschland entstand ein Hype ums Selbernähen der Masken. Wir klären die wichtigsten Fragen dazu und zeigen Ihnen in diesem Artikel in 15 Bilden schrittweise, wie Sie sich selbst auch eine Mund-Nasen-Bedeckung nähen können.

Was bringt eine selbstgenähte Maske?

Mit einer selbst genähten Maske schützt man in erster Linie sein Gegenüber. Denn auch wer keine Symptome hat, kann Virus-Überträger sein. Für den Fremdschutz genügt es, wenn die Maske vor Mund und Nase ist, damit beim Sprechen, Niesen oder Husten keine Tröpfchen in die Raumluft geraten. Der Handelsverband bittet Kunden um freiwilliges Tragen.  „Je mehr Leute ihn freiwillig tragen, desto mehr schützen sie andere“, sagte Verbands-Hauptgeschäftsführer Nils Busch-Petersen. „Wir freuen uns auch über ein Lächeln hinterm Mundschutz.“ Auch Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat an die Bevölkerung appelliert, Schutzmasken zu tragen: „Mein Rat: Besorgen Sie sich einfache Schutzmasken oder basteln Sie sich selbst welche und tragen Sie diese im öffentlichen Raum.“

Worauf muss ich beim Material achten?

Der verwendete Stoff muss bei 60 Grad waschbar sein. Nur so werden Viren sicher abgetötet. Am besten eignet sich Baumwollstoff. Auch das Schrägband sollte aus Baumwolle sein. Das Material bestellt man am besten online. Einige Stoffläden bieten auch einen kontaktlosen Abholservice an. Das kann eine gute Alternative sein, da der Onlineversand derzeit mitunter sehr lange dauert – gerade bei sehr nachgefragtem Material.

Was muss ich beim Aufsetzen der Maske beachten?

Vor dem Aufsetzen sollten die Hände gründlich mit Seife gewaschen werden. Die gewaschene, getrocknete Maske wird dann auf den Nasenrücken gelegt und die Bänder hinter dem Kopf verknotet. Dann wird die Maske zusätzlich über den Mund gezogen.

Wie oft muss die Maske gewaschen werden?

Die Maske sollte nach jedem Tragen gewechselt werden. Deshalb empfiehlt es sich, nicht nur eine Maske, sondern zwei bis drei Stück zu haben. Wenn die Maske durchfeuchtet ist (z. B. von der Atemluft) bzw. nach spätestens drei Stunden dauerhaften Tragens ist es Zeit für einen Wechsel.

Wie wird die Maske gewaschen?

Die Mund-Nasen-Bedeckung sollte bei mindestens 60 Grad gewaschen und anschließend an der Luft getrocknet werden. Mit einem Bügeleisen wird sie anschließend wieder in Form gebracht.

Und was ist sonst noch wichtig?

Eine Maske ist kein 100-prozentiger Schutz, sondern eine ergänzende Maßnahme zum Schutz gegen das Corona-Virus - vor allem zum Schutz anderer Menschen. Weiterhin gilt: Hände waschen (30 Sekunden mit Seife) bzw. desinfizieren (nach Anleitung des Produkts), Husten-/Nies-Etikette beachten (auch mit Maske immer die Armbeuge niesen), ein Abstand von mindestens 1,5 Metern einhalten und wann immer möglich zu Hause bleiben.

Und nun zur Anleitung: So nähen Sie sich eine Mund-Nasen-Bedeckung selbst

Man braucht ein Stück Baumwoll-Stoff (34x19 cm), 1,5 Meter Schrägband und eine Nähmaschine oder Nähnadel und Faden.
Foto: Berliner KURIER/ Dajana Rubert
Man braucht ein Stück Baumwoll-Stoff (34x19 cm), 1,5 Meter Schrägband und eine Nähmaschine oder Nähnadel und Faden.
Zuerst faltet man den Stoff so, dass die beiden kurzen Kanten aufeinander liegen. Die schöne Stoffseite, die später außen sein soll, ist jetzt innen. Mit Stecknadeln feststecken und dann zusammennähen.
Foto: Berliner KURIER/ Dajana Rubert
Zuerst faltet man den Stoff so, dass die beiden kurzen Kanten aufeinander liegen. Die schöne Stoffseite, die später außen sein soll, ist jetzt innen. Mit Stecknadeln feststecken und dann zusammennähen.
Dann wendet man den Stoff und setzt sich mit Stecknadeln Markierungen für die Falten.
Foto: Berliner KURIER/ Dajana Rubert
Dann wendet man den Stoff und setzt sich mit Stecknadeln Markierungen für die Falten.
Zwei verschiedene Nadelfarben helfen dabei, später an der richtigen Stelle in die richtige Richtung zu falten. Die Abstände sind wie folgt: 3 cm von oben beginnend, 1,5cm, 2cm, 1,5 cm, 2cm, 1,5cm.
Foto: Berliner KURIER/ Dajana Rubert
Zwei verschiedene Nadelfarben helfen dabei, später an der richtigen Stelle in die richtige Richtung zu falten. Die Abstände sind wie folgt: 3 cm von oben beginnend, 1,5cm, 2cm, 1,5 cm, 2cm, 1,5cm.
Nun faltet man den Stoff auf Höhe der zweiten Markierung von unten (hier orangefarbene Nadel) nach unten.
Foto: Berliner KURIER/ Dajana Rubert
Nun faltet man den Stoff auf Höhe der zweiten Markierung von unten (hier orangefarbene Nadel) nach unten.
Auf Höhe der ersten Nadeln von oben (hier lilafarben) klappt man den Stoff dann wieder nach oben. Mit zwei Klammern (man kann auch hierfür Stecknadeln verwenden) wird die Falte behelfsmäßig fixiert.
Foto: Berliner KURIER/ Dajana Rubert
Auf Höhe der ersten Nadeln von oben (hier lilafarben) klappt man den Stoff dann wieder nach oben. Mit zwei Klammern (man kann auch hierfür Stecknadeln verwenden) wird die Falte behelfsmäßig fixiert.
So faltet man auch die anderen beiden Falten: an den orangefarbenen Nadeln nach unten, an den lilafarbenen nach oben.
Foto: Berliner KURIER/ Dajana Rubert
So faltet man auch die anderen beiden Falten: an den orangefarbenen Nadeln nach unten, an den lilafarbenen nach oben.
Mit je einer Naht links und rechts fixiert man die Falten nun sicher. Tipp: Stecken die Nadeln waagerecht zur Naht, kann man sie beim Nähen stecken lassen und mit der Nähmaschine drüber nähen.
Foto: Berliner KURIER/ Dajana Rubert
Mit je einer Naht links und rechts fixiert man die Falten nun sicher. Tipp: Stecken die Nadeln waagerecht zur Naht, kann man sie beim Nähen stecken lassen und mit der Nähmaschine drüber nähen.
Das Schrägband teilt man in zwei 75cm lange Stücke und markiert sich beim ersten Stück die Mitte davon mit einer Stecknadel.
Foto: Berliner KURIER/ Dajana Rubert
Das Schrägband teilt man in zwei 75cm lange Stücke und markiert sich beim ersten Stück die Mitte davon mit einer Stecknadel.
Das Schrägband wird nun aufgeklappt und mit der Nadel auf der Mitte des Mundschutzes befestigt. Mit einer Naht wird das aufgeklappte Schrägband am Mundschutz fixiert.
Foto: Berliner KURIER/ Dajana Rubert
Das Schrägband wird nun aufgeklappt und mit der Nadel auf der Mitte des Mundschutzes befestigt. Mit einer Naht wird das aufgeklappte Schrägband am Mundschutz fixiert.
Man dreht das Mundstück nun um...<br>
Foto: Berliner KURIER/ Dajana Rubert
Man dreht das Mundstück nun um...
... und klappt das Schrägband über die offene Kante hinweg in Richtung Mundstück um. Mit Stecknadeln wird das Schrägband nun fixiert.
Foto: Berliner KURIER/ Dajana Rubert
... und klappt das Schrägband über die offene Kante hinweg in Richtung Mundstück um. Mit Stecknadeln wird das Schrägband nun fixiert.
Die überstehenden Enden das Schrägbandes werden ebenfalls zusammengeklappt und fixiert.
Foto: Berliner KURIER/ Dajana Rubert
Die überstehenden Enden das Schrägbandes werden ebenfalls zusammengeklappt und fixiert.
Nun wir das 75cm-lange Stück Schrägband zusammengeklappt zugenäht.
Foto: Berliner KURIER/ Dajana Rubert
Nun wir das 75cm-lange Stück Schrägband zusammengeklappt zugenäht.
Auf der anderen Seite näht man das Schrägband auf die selbe Art an. <br>
Foto: Berliner KURIER/ Dajana Rubert
Auf der anderen Seite näht man das Schrägband auf die selbe Art an.
Schon ist die Mund-Nasen-Bedeckung fertig.<br>
Foto: Berliner KURIER/ Dajana Rubert
Schon ist die Mund-Nasen-Bedeckung fertig.