Ratgeber „Schulweg“

Sechs Tipps: So kommen Erstklässler sicher zur Schule

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Allein zur Schule? Künftige Erstklässler sollten den Schulweg mit Mama oder Papa üben.
Allein zur Schule? Künftige Erstklässler sollten den Schulweg mit Mama oder Papa üben.imago images / pictureteam

Die Vorfreude ist groß, die Aufregung noch viel größer: Am Sonnabend werden in Berlin die Erstklässler eingeschult. Mit dem Start in den neuen Lebensabschnitt machen die Abc-Schützen auch einen großen Schritt in Richtung Selbstständigkeit. Da lässt die Frage „Mama, darf ich allein zur Schule gehen?“ oft nicht lange auf sich warten. Der KURIER gibt sechs Tipps, wie Eltern ihrem Nachwuchs dabei helfen, sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen, um heil zur Schule und zurück zu kommen.

Den Schulweg üben: Nach links, nach rechts, dann noch mal links – und anschließend auf schnellstem und kürzestem Weg über die Straße gehen. Was selbstverständlich klingt, müssen Kinder oft und lange üben, bis es zur Routine wird. Denn Kindern fällt es noch schwer, wichtige von unwichtigen Informationen im Verkehrsgeschehen zu unterscheiden. „Für Erstklässler ist das Überqueren der Fahrbahn oft das Schwierigste und nach wie vor Unfallursache Nummer eins“, erklärt Andrea Häußler, Verkehrsexpertin vom TÜV-Süd, und rät deshalb, den Schulweg so oft wie möglich zu üben. „Wir empfehlen Eltern, den Schulweg schon vorher oder in den ersten Schulwochen mehrmals am Morgen mit ihren Kindern abzugehen – das gibt Sicherheit.“

Den Verkehr aus Kinder-Perspektive anschauen: Hilfreich für die Erwachsenen ist es dabei auch, sich die Straßenkreuzung einmal aus der Perspektive der Kinder anzuschauen. „Also ruhig mal in die Hocke gehen und sich umsehen, wie die Welt von da unten aussieht“, rät Häußler. Die neue Perspektive kann Erwachsene auf kleine Hürden oder sogar Gefahren aufmerksam machen.

Sich beim Üben des Schulweges auf Augenhöhe des Kindes zu begeben, hilft Eltern dabei, potenzielle Gefahren besser einzuschätzen.
Sich beim Üben des Schulweges auf Augenhöhe des Kindes zu begeben, hilft Eltern dabei, potenzielle Gefahren besser einzuschätzen.imago images / pictureteam

Sicherheit geht vor Schnelligkeit: Der schnellste Weg hat keine Ampeln oder schlängelt sich durch eine Baustelle? Dann ist es nicht der richtige Weg für die künftigen Erstklässler. Straßenüberquerungen ohne Fußgängerüberweg sollten wenn möglich gemieden werden. Lieber sollten die Kinder eine längere, aber dafür sichere Strecke wählen. Hier gilt das Motto: Sicherheit geht vor Schnelligkeit.

In Grüppchen zur Schule gehen: Grundschüler gehen in der Regel auf eine Schule in ihrem Einzugsgebiet. Das ist auch für die ersten eigenständigen Erfahrungen im Straßenverkehr von großem Vorteil. Oft wohnen Mitschüler gleich nebenan. Wer zu zweit oder in kleinen Grüppchen zur Schule geht, kommt sicherer ans Ziel. Denn vier Augen sehen bekanntlich mehr als zwei.

Auf Auto und Fahrrad verzichten: Elterntaxis sollten von Beginn an tabu sein. Zum einen kann man vor Schulen schlecht parken – und falsches Parken gefährdet die Schüler genauso wie anderes rücksichtsloses Verhalten vieler Autofahrer. Zum anderen sollen die Kinder ja selbstständig werden. Auch mit dem Fahrrad sollten Grundschüler in den ersten Jahren nicht zur Schule fahren. Der Grund: Radfahren erfordert eine hohe Sicherheit im Straßenverkehr und Voraussicht, die bei jüngeren Kindern oft noch fehlt. Erst nach bestandener Fahrradprüfung, meist in der vierten Klasse, kann der Schulweg mit dem Rad gemeistert werden.

Helle Kleidung mit Reflektoren in der dunklen Jahreszeit: Besonders im Herbst und Winter sollten Eltern auf die Klamottenwahl des Nachwuchses achten. Helle Kleidung und Reflektoren zum Beispiel an Jacken und Schuhen sind wichtig, um besser gesehen zu werden. An den meisten Schulranzen sind zusätzliche Reflektoren angebracht.