Für bessere Noten in der Schule: So helfen Eltern ihren Kindern wirklich
Von wegen Bücher lesen und Hausaufgaben kontrollieren: Eine Studie zeigt, welche Faktoren eine besondere Rolle spielen, wenn Eltern ihrem Nachwuchs zu besseren Noten in der Schule verhelfen wollen.

Am Mittwoch ist es soweit: In Berlin gibt es für alle Schülerinnen und Schüler wieder Zeugnisse. Wie gut oder schlecht jemand in der Schule ist, das hängt auch vom Elternhaus ab. Soweit nichts Neues! Natürlich können Eltern den Schulerfolg ihrer Kinder positiv beeinflussen – aber auf eine andere Art und Weise als manche glauben, wie eine überraschende Studie aus München nun zeigt.
Doris Holzberger von der Technischen Universität München und ihr Team haben in den letzten Monaten 18 Metastudien mit rund 1700 Einzelstudien ausgewertet. „Die wichtigste Erkenntnis ist, dass Eltern durch ihre Verhaltensweisen einen Einfluss auf die schulische Leistung und die Motivation der Schülerinnen und Schüler ausüben können“, sagte die Professorin für Schul- und Unterrichtsforschung der Deutschen Presse-Agentur. Der KURIER erklärt, was hilft und was man lassen kann und sollte.
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Für bessere Noten in der Schule: DAS sollten Eltern tun, um zu helfen
„Besonders hilfreich ist es, wenn Eltern mit den Kindern Erwartungen besprechen, wenn sie über mögliche Leistungen, Schulabschlüsse, Berufswege reden, Lernstrategien diskutieren und möglichst differenziert Lob und Kritik an einzelnen Schularbeiten kommunizieren“, erläutert Doris Holzberger.

Gemeinsam solle man ausloten, was das Kind erreichen möchte und welche Möglichkeiten es gibt. Auch bei einzelnen Schulfächern könne man gemeinsam möglichst konkrete Ziele anpeilen, die Kinder und Jugendliche ermutigen und Anstrengungen mit entsprechender Rückmeldung belohnen. „Lob und Kritik muss immer ganz konkret und differenziert sein, nicht einfach mit der Gießkanne ausschütten“, mahnt die Expertin.
Das hilft Kindern nicht für bessere Noten in der Schule
Aber es gibt auch Dinge, die vollkommen überschätzt werden. Dinge, die Eltern tun, weil sie glauben, ihrem Kind damit zu helfen. „Ein lernförderliches Umfeld, viele Bücher, mit dem Kind in die Bücherei gehen – das ist schön und gut. Aber im Vergleich zu den Gesprächen und der Kommunikation über Schule und Bildung hat das eine deutlich geringere Auswirkung auf die Leistung der Schüler und Schülerinnen“, erläutert Doris Holzberger.
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Wenig wirkungsvoll sind allerdings Diskussionen über die Bedeutung von Bildung im Allgemeinen. Es gehe letztlich darum, das Kind differenziert wahrzunehmen, erklärt die Fachfrau.
Differenzierung gilt auch mit Blick auf die Hausaufgaben: Das reine Kontrollieren der Hausaufgaben helfe wenig. Eine reine Überwachung wirkt sich unter Umständen sogar negativ aus. Wer dabei helfen möchte, sollte mit seinem Kind besprechen, wann und wo die Aufgaben gemacht werden. „Aber dann schon zum eigenständigen Arbeiten ermutigen“, fordert Doris Holzberger. „Und wenn Schwierigkeiten entstehen, Hilfestellungen anbieten.“