Dramatische Beißunfälle: DAS sollten Sie bei Hunden und Kindern im Haus unbedingt beachten
Sie wollen nur spielen - doch wenn Hunde im Affekt nach Babys oder Kleinkindern schnappen, ist rasch das Leben in Gefahr

Ein Hund gehört zu vielen Haushalten und wird behandelt wie ein Familienmitglied. Für die Entwicklung von Kindern kann die Fürsorge für die Vierbeiner zur wertvollen Erfahrung werden. Hunde spiegeln die ihnen entgegengebrachte Liebe oft wieder, doch unter Umständen kann aus den zahmen Kläffern ein Verhalten herausplatzen, das an die Raubtier-Vergangenheit des Hundes erinnert. Derartige Ausraster können lebensgefährliche Folgen haben, doch sie kommen selten aus heiterem Himmel. Wenn Kinder in den Haushalt hinzukommen, können sich die Tiere leicht gestresst fühlen. Für die Eltern bedeutet dies eine doppelte Fürsorgepflicht.
Kinder und Hunde: Für die meisten Familien bedeutet das eine Traumkombination. Vierbeiner und Kinder sind verspielt, wollen sich bewegen, mitunter sind sie verschmust. Doch selbst bei lieben Hunden sollten Eltern Vorsicht walten lassen, wenn ein neues Familienmitglied hinzukommt. Wenn Hunde sich gestresst fühlen, zeigt sich das nicht immer unmittelbar. Höchste Gefahr droht, wenn die Vierbeiner aus dem Affekt heraus nach Babys oder Kleinkindern schnappen.
Auch der liebe Familienhund kann zur Gefahr werden, wenn er nach dem Kleinkind schnappt
Deshalb raten Experten: Kleine Kinder sollten niemals mit Hunden allein gelassen werden. Auch wenn es sich um den bekannten Familienhund handelt. Denn Kinder unter sechs Jahren werden besonders oft Opfer von Beißvorfällen. Darauf weist der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hin.
Je kleiner die Kinder, desto größer die Gefahr. Neugeborene und Säuglinge mischen die Familienrangordnung auf – der Hund kann ihnen gegenüber Dominanzverhalten entwickeln und dann zuschnappen. Auch aus Schreck über plötzliches Schreien entstehen Beißvorfälle. Wachsen Kinder aus dem Säuglingsalter heraus und werden mobil, kann ihnen das ungestüme und unerfahrene Verhalten zum Verhängnis werden.
Hund kann den dünnen Schädel eines Säuglings leicht durchdringen
Die Folgen können dramatisch sein. „Ein Hund kann den dünnen Schädel eines Säuglings leicht durchdringen“, erklärt Kinderarzt Ulrich Fegeler. Es kommt zu Gewebeschädigungen und zu von außen nicht erkennbaren Quetschungen. Hunde können durch Bisse außerdem Keime übertragen, die Infektionen verursachen.
Der dringende Rat des Kinderarztes: Kommt es zu einem Biss, sollten Eltern sich nach dem Impfstatus des Hundes erkundigen und einen Kinderarzt aufsuchen. Dieser kann die Wunde beurteilen und professionell reinigen.