Im Gespann unterwegs: Fahrradanhänger sind ein sicherer Weg, auch zwei Kinder mit von A nach B zu nehmen. Aber es gibt eine noch bessere Lösung.
Im Gespann unterwegs: Fahrradanhänger sind ein sicherer Weg, auch zwei Kinder mit von A nach B zu nehmen. Aber es gibt eine noch bessere Lösung. dpa/croozer

Für viele Familien ist in der Großstadt das Fahrrad das Transportmittel Nummer eins. Doch was tun, wenn Nachwuchs Nummer eins noch nicht selbstständig Rad fahren kann und Kind Nummer zwei auch mit an Bord muss? Fahrradanhänger oder Lastenrad – was ist sicherer? Oder welche Alternativen gibt es noch? Der ADAC hat fünf Systeme verglichen, die das Befördern von zwei Kindern ermöglichen: drei verschiedene Typen von Lastenfahrrädern, einen Fahrradanhänger als gefederte und ungefederte Variante sowie ein Nachläufersystem samt Kindersitz für den Fahrradgepäckträger.

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Der Testversuch: Ein Auto, ca. 30 km/h schnell, kollidiert mit der Familie, die beispielsweise an der Ampel steht. Aufprallwinkel: 45 Grad. Die Kinder, die durch entsprechende Crash-Dummys simuliert wurden, sind im Versuch ca. 1,5 und 3 Jahre alt. Bei welchem System kommen sie am heilsten aus dem Unfallgeschehen heraus?

Testsieger sind zwei Kindersitze auf dem Gepäckträger

Den besten Unfallschutz bietet dabei ein Lastenrad mit überlangem Gepäckträger („Backpacker“), bei dem zwei Kindersitze auf dem Gepäckträger montiert werden. Bei einem Aufprall mit einem Pkw befinden sich die Kinder durch die hohe Sitzposition nicht im direkten Crashbereich. Wichtig ist, dass sichere Fahrradkindersitze verwendet werden – diese müssen im Zubehörmarkt separat gekauft werden.

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Bei einem Crash mit 30 km/h sind zwei Kinder am besten geschützt, wenn sie in Sitzen auf einem Lastenrad mit überlangem Gepäckträger („Backpacker“) gesichert sind.
Bei einem Crash mit 30 km/h sind zwei Kinder am besten geschützt, wenn sie in Sitzen auf einem Lastenrad mit überlangem Gepäckträger („Backpacker“) gesichert sind. ADAC

Fahrradanhänger ist gut, aber bitte mit Federung

Der Fahrradanhänger schneidet immerhin mit gut ab, da er das Kind durch die Gurtfixierung und den stabilen Rahmen schützt. Nachteil beim Fahrradanhänger: Die Kinder sitzen sehr niedrig, wodurch sie sich im direkten Aufprallbereich des Pkw befinden. Der größte Vorteil des Anhängers ist der Komfort – wenn er gefedert ist. Im Vergleich zum ungefederten Anhänger werden die Belastungen beim Überfahren von Randsteinen oder Schlaglöchern um bis zu 50 Prozent reduziert. Der Aufpreis für die Federung lohnt sich also durchaus.

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Lastenrad mit Transportbox: Gefahr lauert durch Gegenverkehr

Bei den beiden Lastenfahrrad-Systemen mit einer Transportbox (zweispurig und einspurig) kann die Box beim Kontakt mit dem Auto die Insassen zwar schützen, allerdings wurden beide Systeme umgeworfen und schlitterten aufgrund der glatten Oberfläche über die Straße. Hier ist die Gefahr groß, dass es zu einer Kollision mit dem Gegenverkehr kommt. Außerdem versagten beim Crash einzelne Gurt- und Rückhaltesysteme. Hier sieht der ADAC erhöhten Nachholbedarf bei den Herstellern.

Lastenräder bieten vorne Platz für bis zu zwei Kinder, die Boxen neigen aber dazu, bei einem Unfall in den Gegenverkehr zu schleudern.
Lastenräder bieten vorne Platz für bis zu zwei Kinder, die Boxen neigen aber dazu, bei einem Unfall in den Gegenverkehr zu schleudern. dpa/Sebastian Hofer

Angehängtes Kinderfahrrad als schlechteste Option

Am schlechtesten geschützt ist ein Kind, wenn es auf einem angehängten Kinderfahrrad mitgenommen wird. Beim Nachläufersystem ist das Kind quasi ungeschützt, Hüfte und Beine werden beim Zusammenstoß mit dem Auto direkt getroffen. Der Dummy prallt danach mit dem Kopf auf den Asphalt.