Fisch gegen Falten

Pescetarische Ernährung: Nur Fisch, kein Fleisch – kann das gesund sein?

Wer sich pescetarisch ernährt, isst kein Fleisch, aber Fisch. Die gute Nachricht: Fisch gilt als sehr gesund. Die schlechte: Die Panade lässt man dafür besser weg.

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Fisch gilt als sehr gesund. Und gegen Falten soll er auch helfen. (Symbolbild)
Fisch gilt als sehr gesund. Und gegen Falten soll er auch helfen. (Symbolbild)dpa/Christin Klose

Kommt da ein neuer Ernährungstrend auf uns zu? Pescetarismus – jeden Tag Fischstäbchen? Nun, das heißt es nicht ganz. Menschen, die sich pescetarisch ernähren, verzichten auf Fleisch, lassen sich aber etwa zweimal pro Woche Fisch schmecken. Klingt erst einmal ziemlich gesund und ist es auch, wenn man den Speiseplan durch vegetarische Kost sowie Milchprodukte, Eier, Vollkornprodukte, Nüsse, Pilze, viel frisches Gemüse und Obst ergänzt.

Fisch gegen Falten

Pescetarisch ernährt sich auch Prof. Werner Mang, Facharzt für HNO und plastische Operationen und medizinischer Leiter der Bodenseeklinik in Lindau. Er ist überzeugt: „Lieber Fisch als Botox. Denn Fisch führt uns die Nährstoffe, die gegen Falten und andere Hautalterungssymptome wirken, von innen zu.“

In der Tat stecken im Fisch viele Stoffe, die unser Körper gut gebrauchen kann. Etwa Spurenelemente wie Zink und Jod, aber auch Vitamin B12 und Vitamin D. Außerdem enthält Fisch leicht verwertbare Omega-3-Fettsäuren und Proteine.

„In den letzten Jahren zeichnet sich die pflanzenbasierte vegetarische Kost, die mit Omega-3-Fettsäuren kombiniert wird, als die für den Menschen günstigste Ernährungsform ab“, sagt auch Matthias Riedl, Ernährungsmediziner und Ärztlicher Leiter des Medicum Hamburg.

Sich rein pflanzlich zu ernähren, habe zwar für die Umwelt große Vorteile, sagt der Ernährungsmediziner. Aber: Um gut mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt zu sein, brauche der Mensch eben auch tierische Produkte. Und da kommen Eier, Milchprodukte, Nüsse und Pilze ins Spiel. Sie lieferten wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamin B12. Es muss also nicht immer Fisch oder Fleisch sein, so der Mediziner.

Verbraucher sollten auf die Herkunft des Fischs achten

Worauf sollte man bei einer pescetarischen Ernährung achten, etwa was die Wahl des Fisches angeht? Werner Mang hat sich für ein Buch („Iss dich schön!“) mit dieser Frage auseinandergesetzt. Er rät zu Fisch, der aus der Nordsee, aus heimischer Aquakultur oder heimischen Binnengewässern stammt.

Gut zu wissen: 200 Gramm Forellenfilet decken den Tagesbedarf eines Erwachsenen an Omega-3-Fettsäuren.

Empfehlenswerte Meeresfische sind aus Mangs Sicht Kabeljau bzw. Dorsch, Scholle oder Wolfsbarsch. Angesichts der Überfischung der Meere und der Belastung durch Schwermetalle ist es hier besonders wichtig, auf die Herkunft des Fischs zu achten.

So kann man den Fisch beim Händler des Vertrauens einkaufen oder zu tiefgekühlter Ware mit Siegel greifen. Laut der Stiftung Warentest gibt es etwa das blaue MSC-Siegel für Wildfisch sowie das türkisfarbene ASC-Siegel für Zuchtfisch. Produkte aus ökologischer Aquakultur erkennt man am Naturland-Siegel oder am grünen EU-Biosiegel.

Bitte keine Fischstäbchen – Panade heißt Extrakalorien

Fans von Fischstäbchen oder Backfisch müssen aber in einem Punkt tapfer sein: Bei einer pescetarischen Ernährung verzichtet man am besten auf die Panade. Denn die bringe unnötige Extrakalorien mit sich, warnt Mang. Den Fisch am besten in Olivenöl mit etwas Petersilie und Mandelblättchen anbraten.

Fischkonserven und geräucherter Fisch sind aus Sicht von Mang und Riedl hingegen in Ordnung. Allerdings sollte man sie nur in Maßen konsumieren. Denn Räucherfisch enthält viel Salz, und Fischkonserven sind oft in Öl eingelegt. Tipp: Beides vor dem Verzehr wässern.

Auch „Seafood“ steht bei pescetarischer Ernährung auf dem Speiseplan

Übrigens: Neben Fisch können auch Meeresfrüchte und Algen Teil einer pescetarischen Ernährung sein. Auch sie enthalten wertvolle Mineralstoffe, Vitamine, Proteine und Fettsäuren. Wer mag, kann also auch Meeresfrüchte wie Shrimps, Muscheln, Hummer oder Krabben auf den Speiseplan setzen.

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Die Experten betonen, dass man mit der pescetarischen Ernährung auch dazu beitragen kann, der Massentierhaltung entgegenzuwirken. Qualitativ hochwertigen Fisch aus nachhaltiger Quelle zu verzehren, sei zwar nur für einen Bruchteil der Weltbevölkerung möglich. Wer es sich aber leisten könne und möchte, dem sei die pescetarische Ernährungsform ans Herz gelegt.