Pappsüß, ungesund: Zucker und Gift in Kakaopulver, aber so gut wie kein Kakao!
Hersteller werben gern mit gesunden Zutaten, Vitaminen, Mineralstoffen. Eine „Öko-Test“-Untersuchung zeigt, was tatsächlich in dem Pulver steckt.

Warum viele Kinder viel lieber süßen Kakao statt Milch trinken, wird spätestens jetzt klar: Ein Produkttest von „Öko-Test“ zeigt, dass das braune Pulver zum Anmischen so gut wie keinen Kakao beinhaltet – dafür teilweise zu über 80 Prozent aus Zucker besteht! Auch Schadstoffe wie Cadmium und bedenkliche Mineralölbestandteile fanden die Öko-Tester.
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Nicht ein einziges Kakaopulver mit „gut“ bewertet
Die Folge: Keines der 16 von „Öko-Test“ (Ausgabe 5/23) untersuchten Kakaopulver wurde mit der Note „gut“ bewertet. Getestet wurden dabei auch sieben Bioprodukte.
Fünf Mal vergab die Zeitschrift die Note „befriedigend“, sechs Instantpulver schnitten mit „ausreichend“ ab. Bei fünf reichte es nur für die Note „mangelhaft“ oder „ungenügend“. Das beliebte Kakaopulver „Nesquik“ von Nestlé (400 Gramm, 2,29 Euro) fiel mit der Note „ungenügend“ durch, ebenso das teure Bioprodukt „Caribo“ (400 Gramm, 4,89 Euro) . Richtig überzeugen konnte kein einziges Kakaopulver, berichtet „Öko-Test“.
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Viele Kakaopulver dürfen laut WHO nicht mehr beworben werden
Der Kakao mit dem geringsten Zuckergehalt im Test bestand zu mehr als der Hälfte aus Zucker (60 Prozent). Zehn Produkte enthalten sogar mehr als 80 Prozent. Den durchweg hohen Anteil stuft „Öko-Test“ auch deshalb als problematisch ein, da sich die getesteten Produkte mit der Aufmachung der Verpackung speziell an Kinder richten. Laut einer Leitlinie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) dürfen diese aber nicht mehr beworben werden.
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Tester weisen sogar Cadmium im Kakao nach
Der höchste gemessene Kakaopulveranteil lag bei etwas mehr als 40 Prozent, der geringste bei unter 20 Prozent. In fünf Produkten wies das Labor sogar Cadmium nach. Das Schwermetall reichere sich vor allem in Leber und Nieren an und könne Organe langfristig schädigen, warnen die Öko-Tester.
Auch die bedenklichen Mineralölbestandteile MOSH wurden in einigen der getesteten Kakaopulvern nachgewiesen. MOSH kann sich in Fettzellen, Lymphdrüsen, Milz und Leber anreichern. Tierversuche haben gezeigt, dass Mineralölgemische zur Entzündung der Leber, der Herzklappen und zur Erkrankung der Lymphknoten führen können.