Morgens ein Müsli, abends eine Tiefkühlpizza? Damit steigern Sie Ihr Krebsrisiko um bis zu 30 Prozent
Ultraverarbeitete Lebensmittel können laut einer neuen Studie das Risiko, an Krebs zu erkranken, teils erheblich erhöhen.

Morgens gibt es das vermeintlich gesunde Müsli – viele wertvolle Cerealien, suggeriert schließlich die Werbung. Mittags muss es schnell gehen – ein paar Instantnudeln sind da genau das Richtige. Und abends hat man eh keine Lust zum Kochen, da tut es die Pizza aus der Tiefkühltruhe. Hand aufs Herz: Kennen Sie das? Dann sollten Sie Ihre Essgewohnheiten überdenken. Denn wer sich so ernährt, droht an Darmkrebs zu erkranken.
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Auch Süßigkeiten, Kekse und kohlensäurehaltige Säfte gehören zu einer Liste von Lebensmitteln, die laut einer neuen Studie das Darmkrebsrisiko erhöhen. Eine Forschergruppe in den USA untersuchte für ihre Studie männliche und weibliche Teilnehmer mehr als 20 Jahre lang – und während dieser Zeit wurden 3216 Fälle von Darmkrebs festgestellt.
Ultraverarbeitete Lebensmittel erhöhen Darmkrebsrisiko um fast 30 Prozent
Die Forscher verwendeten Daten zu Ernährungsweisen, um das Risiko für Darmkrebs zu bestimmen. Sie stellten fest, dass Männer, die häufig ultraverarbeitete Lebensmittel aßen, am stärksten gefährdet waren. Bei ihnen war die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken, um 29 Prozent höher.
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Frauen, die besonders oft Fertiggerichte verzehrten, hatten ein um 17 Prozent erhöhtes Darmkrebsrisiko im Vergleich zu Frauen in der Gruppe, die wenig verarbeitete Lebensmittel aßen.

Wichtig zu wissen: Die Forscher unterschieden dabei zwischen ultraverarbeiteten Lebensmitteln und verarbeiteten Lebensmitteln – denn verarbeitet bedeutet nicht automatisch schlecht. Der Unterscheid: Ultraverarbeitete Lebensmittel enthalten immer auch Zutaten, die man normalerweise nicht hinzufügen würde, wenn man Essen zu Hause kocht, dazu zählen Chemikalien, Zusatzstoffe und Süßstoffe.
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Einige gängige ultraverarbeitete Lebensmittel sind:
- Instantnudeln und -suppen
- Fertiggerichte
- Süße oder herzhafte verpackte Snacks
- Kohlensäurehaltige oder zuckerhaltige Getränke
- Kuchen, Kekse und andere Süßwaren
- Vorverarbeitete Produkte wie Pizza, Pasta und Burger
Unterdessen untersuchte eine separate Studie den Lebensmittelkonsum von Italienern. Die Forscher untersuchten Daten von fast 23.000 Teilnehmern, von denen 2205 während des Nachbeobachtungszeitraums starben.
Sie fanden heraus, dass Erwachsene mit der schlechtesten Ernährung, die besonders viele ultraverarbeitete Lebensmittel im Laufe ihres Lebens aßen, während der Nachbeobachtungszeit mit größerer Wahrscheinlichkeit gestorben waren als diejenigen, die sich besser ernährten.
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Forscher fordern Werbeverbot für ultraverarbeitete Lebensmittel
Auch brasilianische Forscher beschäftigten sich kürzlich mit dem Thema. Ihr Fazit: Jeder braucht Nahrung, aber niemand braucht ultraverarbeitete Lebensmittel. Denn ultraverarbeitete Lebensmittel sind (fast) immer energiedichte Produkte, reich an Fett, Zucker und Salz und arm an Ballaststoffen und Mikronährstoffen.
Ihr Vorschlag: „Die vernünftige Lösung wären offizielle Richtlinien und eine Öffentlichkeitsarbeit, die zur Vermeidung von ultraverarbeiteten Lebensmitteln rät. Werbung für solche Produkte sollte man einschränken oder vorzugsweise ganz verbieten.“
Übrigens: Ultraverarbeitete Lebensmittel machen derzeit im Durchschnitt 57 Prozent der täglichen Kalorienaufnahme der Amerikaner aus. In Deutschland dürfte der Wert annährend vergleichbar sein. Wissenschaftler warnen davor, dass in den kommenden Jahren wohl immer häufiger die Diagnose Darmkrebs genannt werden muss. Da Krebs nicht von heute auf morgen entsteht, sind die Folgen der schlechten Ernährung eben nicht unmittelbar spürbar.