Ein-Tages-Diäten: So wird der Lockdown nicht zum Dickmacher
Der KURIER erklärt, was es mit den Crash-Kuren auf sich hat, für welchen Zweck sie etwas bringen und wann man die Finger davon lassen sollte.

Die Corona-Pölsterchen vom Frühjahr tummeln sich noch immer auf Ihren Hüften. Und der nächste Lockdown ist schon da. Wieder stehen dann vor allem wenig Bewegung und sinnloses Naschen im Homeoffice auf dem Plan. Und dann kommt auch noch Weihnachten. Um dem Jahr am Ende nicht mit 10 Kilo plus auf der Wage den Rücken zu kehren, setzen viele Menschen jetzt auf so genannte Crash-Diäten. Bis zu zwei Kilo am Tag versprechen Molke-Tage und Co. Ob das wirklich gut gehen kann?
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Welche Ein-Tages-Diäten gibt es?
Haferflocken-Tag, Molke-Tag, Kartoffel-Tag, Reis-Tag, Suppen-Tag, Obst-Tag, Gemüse-Tag … die Liste ließe sich beliebig erweitern. Schließlich folgen Crash-Diäten vor allem einem Grundsatz: Eine stark reduzierte Auswahl an Lebensmitteln reduziert die Energieaufnahme drastisch. Und Abnehmen funktioniert nun einmal über das das Prinzip, der Körper weniger Energie zuzuführen, als er verbraucht.
Welche Vorteile haben Ein-Tages-Diäten?
Aus ernährungsphysiologischer Sicht erfüllen Ein-Tages-Diäten vor allem einen Sinn und Zweck: Sie durchbrechen den Teufelskreis des ständigen Naschens nebenbei. Vor allem leidgeplagte Homeofficeler, die die knapp 10 Meter bis zum Kühlschrank in der Corona-Zeit als Ausdauerstrecke anerkannt haben, tun sich also durchaus etwas Gutes mit einem konsequenten „Ernährungs-Tag“. Aber: Maximal einmal in der Woche sollte man sich auf Radikal-Diät setzen und sein Essverhalten dabei ganz genau beobachten.
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Wie funktioniert's?
Wer immer wieder auf solch drastische Ein-Tages-Diäten setzt, verarscht nicht nur seinen Körper, sondern vor allem sich selbst. Sie lassen den Körper glauben, es sei eine Hungersnot ausgebrochen. Er spart deshalb möglichst viel Energie ein. Der Grundumsatz sinkt, der Organismus läuft nur noch auf Sparflamme. Wer danach normal isst, nimmt insgesamt zu – nicht ab.
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Fazit für Abnehmwillige: Finger weg!
Ein-Tages-Diäten stützen sich auf ein Lebensmittel bzw. eine Lebensmittelgruppe. Von gesunder Ernährung kann also nicht die Rede sein. Zwar kann man mit ihnen in sehr kurzer Zeit viel Abnehmen, weil man die Energiezufuhr drastisch senkt. Der Jojo-Effekt ist aber programmiert, wenn man danach normal weiter isst. Besonders riskant: Häufiges Diäthalten, also wiederholte Crash-Diäten, können laut Verbraucherzentrale zu Heißhungerattacken (Binge Eating) und Ess-Störungen wie Ess-Brech-Sucht (Bulimie) führen.