Light-Colas, Kaugummis und Co.

Krebs-Alarm: WHO warnt vor Süßstoff Aspartam – Millionen Deutsche nutzen ihn täglich

Aspartam, das in fast allen gängigen Light-Colas verwendet wird, soll den Stempel „möglicherweise krebserregend für Menschen“ bekommen. Was bedeutet das für Konsumenten?

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Die WHO will den Süßstoff Aspartam als „möglicherweise krebserregend für Menschen“ einstufen.
Die WHO will den Süßstoff Aspartam als „möglicherweise krebserregend für Menschen“ einstufen.IMAGO / Panthermedia

Es dürfte ein Schock-Bericht für Millionen Deutsche werden, den Weltgesundheitsorganisation (WHO) eigentlich erst am 14. Juli vorstellen will. Doch schon jetzt wurde das Dokument geleakt: Aspartam, das in fast allen gängigen Light-Colas, anderen Softdrinks und Diät-Speisen verwendet wird, soll den Stempel „möglicherweise krebserregend für Menschen“ bekommen. Was bedeutet das für Konsumenten?

Die Krebsforschungseinrichtung der Weltgesundheitsorganisation, die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), hatte demnach eine erneute Sicherheitsüberprüfung von Aspartam durchgeführt, will nächsten Monat einen Bericht veröffentlichen.

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Doch die Nachrichtenagentur Reuters berichtete schon jetzt, dass der Süßstoff als „möglicherweise krebserregend für Menschen“ eingestuft wird. Was nichts anderes bedeutet, als dass es Beweise gibt, die Aspartam mit Krebs in Verbindung bringen.

Aspartam ist „möglicherweise krebserregend für Menschen“

Die Sicherheitsüberprüfung der IARC wurde durchgeführt, um festzustellen, ob Aspartam eine potenzielle Gefahr darstellt. Dabei wird jedoch nicht berücksichtigt, wie viel von einem Produkt eine Person sicher konsumieren kann.

Seit 1981 gilt Aspartam bei einer Aufnahme von 40 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht als unbedenklich – das wären für eine 60 Kilogramm schwere Person rund 20 Dosen Light-Cola am Tag. Dieser Wert könnte auf Grundlage neuer Studien nun drastisch reduziert werden. Darüber soll der Expertenausschuss für Lebensmittelzusatzstoffe (JECFA) der WHO nun entscheiden.

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Aspartam ist in vielen gängigen Light-Produkten. Nun soll der Süßstoff als „möglicherweise krebserregend für Menschen“ eingestuft werden.
Aspartam ist in vielen gängigen Light-Produkten. Nun soll der Süßstoff als „möglicherweise krebserregend für Menschen“ eingestuft werden.IMAGO / Panthermedia

„Die IARC hat die potenziell krebserregende Wirkung von Aspartam bewertet (Gefährdungsidentifikation)", bestätigte ein Sprecher der IARC gegenüber „The Guardian“. „Daraufhin wird das WHO-Expertengremium für Lebensmittelzusatzstoffe seine Risikobewertungsübung zu Aspartam aktualisieren, einschließlich der Überprüfung der akzeptablen täglichen Aufnahme.“

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Was bedeutet Aspartam-Alarm für Konsumenten?

Von der Lebensmittelindustrie gibt es bereits jetzt Kritik an der Neubewertung – und eine große Portion Unverständnis. „Die IARC ist keine Lebensmittelsicherheitsorganisation“, sagte Frances Hunt-Wood, Generalsekretärin vom Internationalen Süßstoff Verband. „Aspartam ist eine der am gründlichsten erforschten Zutaten in der Geschichte – mit über 90 Lebensmittelsicherheitsagenturen weltweit, die erklärt haben, dass es sicher ist, einschließlich der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit.“

Auch Prof. Kevin McConway, Professor für angewandte Statistik an der Open University, ordnet die vermeintliche Schock-Bewertung der WHO ein. Eine Einstufung der IARC als möglicherweise krebserregend bedeutet nicht, „dass eine Substanz unter normalen Umständen tatsächlich eine Gefahr für Menschen darstellt", erklärt er.

Beim Lable „möglicherweise krebserregend für Menschen“ handelt es sich um die dritte Sicherheitsstufe. Die IARC hat zwei ernstere Kategorien, „wahrscheinlich krebserregend für Menschen“ und „krebserregend für Menschen“.