Hätten Sie’s gewusst? Salz bekämpft stinkige Hände oder Halsweh – und kann noch viel mehr
Ob in der Küche, für die Gesundheit oder im Haushalt – ohne Salz können wir einfach nicht leben.

Wer je den Kochlöffel geschwungen und dabei Salz vergessen hat, der weiß, dass es für guten Geschmack unverzichtbar ist. Pikante Speisen bleiben fad, wenn man daran spart, und Süßem verleiht schon eine Prise das besondere Etwas. Salz jedoch spielt nicht nur in der Küche eine wichtige Rolle, sondern auch für die Gesundheit. Was Sie über Salz wirklich wissen müssen, der KURIER erklärt’s.
Salz macht Süßes noch süßer
Kein Scherz: Salz macht Süßes noch süßer! Oder was glauben Sie, warum man in fast jedem Backrezept eine Prise Salz in der Zutatenliste findet? Der Trick ist genial: Durch Salz wird die Wahrnehmung von Süße verstärkt. Dass Salz nicht nur den „Salzgeschmack“ von Lebensmitteln beeinflusst, belegen sogar Studien. Aber warum ist das so? Wir ersparen Ihnen den Blick ins Bio-Buch und vereinfachen die Antwort für Sie: Hauptakteur ist hier das sogenannte Transporter-Molekül SGLT1, das Glucose – also Zucker – in unsere Zellen transportiert. Was allerdings nur dann passieren kann, wenn Natrium vorhanden ist. Und das steckt wiederum in unserem Salz.
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Mit Jod-haltigem Salz die Schilddrüse schützen
Jeder zweite Erwachsene, der älter als 45 Jahre ist, hat eine Schilddrüsenerkrankung. Das Problem ist meist eine Unterversorgung mit Jod. Denn Jod ist für den Menschen unentbehrlich und lebensnotwendig – und zwar in jedem Lebensabschnitt –, beginnend mit der Entwicklung des Kindes im Mutterleib. Ohne Jod kein Schilddrüsenhormon. Und ohne Schilddrüsenhormon leidet die Regulierung von Stoffwechselprozessen, die das Körper- und Organwachstum anregen. Das Problem: Der menschliche Körper kann Jod nicht selbst produzieren und auch nur sehr begrenzt speichern. Deshalb wird der Verzehr von Jod-haltigem Salz empfohlen.
Konservierung: Lebensmittel mit Salz haltbar machen
Schon im alten Ägypten wurde Salz als Zusatz zur Konservierung von Nahrungsmitteln genutzt. Es bindet das in den Lebensmitteln vorhandene freie Wasser und entzieht so den Mikroorganismen ihre Lebens- und Vermehrungsgrundlage. Auf diese Weise hält Salz den mikrobiellen Verderb auf. Auch für die Milchsäuregärung, mit der beispielsweise Sauerkraut hergestellt wird, oder für das Pökeln von Fleisch- und Wurstwaren ist es ganz wesentlich.
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Salz-Wasser-Haushalt im Köper: So bleibt er konstant
Der menschliche Körper ist darauf angewiesen, dass der Salz-Wasser-Haushalt weitestgehend ausgeglichen und konstant ist. Das wird durch ein sehr feines Regulationssystem sichergestellt, das unabhängig von der aufgenommenen Salz- und Flüssigkeitsmenge über weite Bereiche für Konstanz sorgt. Nur Salz kann das benötigte Wasser im Körper binden. Zentrales Steuerungsorgan ist hierbei die Niere. Sie sorgt dafür, dass ein Mangel ebenso wie ein Überschuss an Wasser wie auch an Salz in kürzester Zeit ausgeglichen wird.
Nach den Richtwerten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollte ein gesunder Erwachsener möglichst nicht mehr als 6 Gramm Salz pro Tag verzehren. Das entspricht 440 gestrichenen Teelöffeln Salz im Jahr. Die Obergrenze eines „maßlosen Umgangs“ mit Salz liegt bei 10 Gramm Salz pro Tag. Da liegen wir Deutschen mit durchschnittlich 8 Gramm, die jeder täglich verzehrt, ja gar nicht so schlecht.
Kariesprophylaxe mit Fluorid-haltigem Salz
Salz gibt es auch mit Fluorid versetzt. Das freut den Zahnarzt. Denn wichtig ist Fluorid bei der Vorbeugung der Zahnkaries. Beim Verzehr von Lebensmitteln, die mit fluoridiertem Jodsalz hergestellt sind, schützt das Fluorid durch den direkten Kontakt mit den Zähnen gegen Karies.
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Salz macht sauber
Stinkige Hände oder verschütteter Rotwein? Beides kein Problem für das feinkörnige Wunder der Natur. Salz mit Essig gemischt hilft bei der Reinigung der Hände nach dem Schneiden von rohen Zwiebeln oder Knoblauch und entfernt die unangenehmen Gerüche. Und ist der Rotwein auf dem Teppich gelandet, bekommen Sie ihn so wieder raus: den frischen Fleck mit Weißwein verdünnen; mit einem Lappen und kaltem Wasser auswaschen; dann Salz darauf streuen und etwa zehn Minuten warten. Das Salz mit dem Staubsauger aufsaugen – und der Fleck ist weg.

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Salz hilft bei Schnupfen und Halsweh
Auch wenn der Appetit bei Erkältungen in der Regel nicht ganz so ausgeprägt ist – das Salz sollten Sie trotzdem aus dem Küchenschrank holen. Denn eine Mischung aus einem Teelöffel Salz aufgelöst in einem Glas lauwarmen Wasser hilft gegen Schnupfen und Halsweh. Es wirkt antibakteriell, desinfizierend, lindernd, abschwellend und entzündungshemmend. Gegen Halsschmerzen die Lösung einfach gurgeln – aber nicht runterschlucken. Bei verstopfter Nase hilft eine Nasenspülung mit der Salz-Wasser-Mischung.