Erst selbst färben, dann selbst bemalen oder bekleben: So werden Ostereier etwas ganz Besonderes.
Erst selbst färben, dann selbst bemalen oder bekleben: So werden Ostereier etwas ganz Besonderes. Imago/MiS

Die Kinder freuen sich schon. Am Ostersonntag geht es im Garten, im Park oder in der Wohnung wieder auf Geschenkesuche. Ostereier gehören natürlich dazu. Die man am besten selbst färbt. Zusammen mit den Kleinen. Viel mehr Spaß macht und viel interessanter ist das Färben, wenn man keine gekauften Farben verwendet, sondern sich vorher die Zutaten aus der Natur zusammensucht. Und gesünder ist das auch, Chemie bleibt so draußen. Ob Blau, Grün oder Braun: Wir verraten, wie das ganz einfach geht.

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Ich kann mich noch daran erinnern, wie mich meine Mutter, als ich sieben oder acht Jahre alt war, kurz vor Ostern in unseren Garten schickte. Gras zupfen. Grünes Gras macht grüne Eier. Ich schaute dann ganz gespannt am Herd zu, wie sich das Wasser im Topf beim Auskochen des Grases grün färbte.

Ein Schuss Essig im Sud erhöht die Farbbrillanz

Wichtig dabei: Gras gibt seine grüne Farbe nur langsam ab. Deshalb muss man die Halme (zwei bis drei Tassen voll auf einen Liter) erst eine gute halbe Stunde auskochen. Danach das Gras herausfiltern. Lässt man es im Wasser, gibt es später an den Ostereiern unschöne Farbschlieren. Dann die Eier, die grün werden sollen, zusammen mit dem Sud ca. zehn Minuten aufkochen und danach zehn Minuten ziehen lassen. 

Die Lebensmittelexperten vom BUND empfehlen außerdem, einen Schuss Essig in den Sud zu geben, das erhöht die Kraft und Brillanz der Farben. Wenn Sie eine intensivere Färbung erreichen wollen, sollten Sie die Eier nach dem Abschrecken zurück in den Sud legen. 

Die Kinder freuen sich schon:  Am Sonntag werden wieder Ostereier gesucht.
Die Kinder freuen sich schon: Am Sonntag werden wieder Ostereier gesucht. Imago/Shotshop

Mit Zutaten aus der Natur bekommen Sie Ostereier aber nicht nur grün. Auch Rot, Gelb, Blau, Violett oder Braun sind möglich.

Grün, Rot, Blau oder Gelb: Diese Naturfarben sind möglich

Grüne Färbung: Neben Gras können Sie auch Spinat, Petersilie oder Brennnesseln verwenden.

Rote Färbung: Rote Bete und rote Speisezwiebeln

Gelbe Färbung: Birkenblätter, Zwiebelschalen, Kamillenblüten und Kurkuma

Orange Färbung: Karotten, Ringelblumenblüten

Blaue und violette Färbung: getrocknete Heidelbeeren, Rotkohlblätter und Holunderbeeren

Braune Färbung: Kaffee oder Schwarztee

Anders als beim Gras empfehlen Experten meist, erst den Farbsud herzustellen, diesen abkühlen zu lassen und dann die noch heißen gekochten Eier hineinzulegen. Mindestens 30 bis 40 Minuten ziehen lassen und dabei die Eier mit einem Löffel ab und zu bewegen, damit sie die Farbe besser annehmen, sich diese besser verteilt.

Die selbst gefärbten Eier nicht anfassen, bevor sie getrocknet sind. Ein Löffel vermeidet Fingerabdrücke.
Die selbst gefärbten Eier nicht anfassen, bevor sie getrocknet sind. Ein Löffel vermeidet Fingerabdrücke. Imago/Westend 61

Je kürzer die Zeit im Sud, desto heller die Farbe. Ein Tipp: Mit Eisensalz werden die Farben dunkler, mit Kaliumcarbonat kräftiger. 

Kleiner Trick: Besser weiße Eier nehmen, da diese die Farbe besser annehmen – und natürlich die Farbe nicht verfälschen. Den aufgedruckten Zahlencode bei den gekochten Eiern mit Essig abreiben, bevor man sie in den Farbsud gibt. Und verwenden Sie lieber alte Töpfe, da sie manchmal die Farbe annehmen können.

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Für den Farbsud benötigen Sie bei Gemüse und Pflanzen 500 Gramm auf zwei Liter Wasser, Kochzeit: 45 Minuten. Bei Beeren, Blättern und Blüten reichen 100 Gramm auf zwei Liter Wasser, Kochzeit: circa eine Stunde. Und bei Kaffee oder Tee müssen 50 Gramm eine halbe Stunde aufgekocht werden. Anschließend müssen die Naturprodukte aus dem Sud gesiebt werden.