Das Bild täuscht: So zärtlich wie hier zwischen Strabings Chasen Balisy (l.) und Eisbär Jonas Müller ist es selten.
Das Bild täuscht: So zärtlich wie hier zwischen Strabings Chasen Balisy (l.) und Eisbär Jonas Müller ist es selten. Foto: Imago/Hockeypics/Eva Fuchs

Man, bei den Eisbären ist zurzeit gegen die Straubing Tigers aber mächtig der Wurm drin. Und was für ein dicker. Im zweiten Duell mit den Niederbayern innerhalb von sechs Tagen gibt's die zweite Packung. Auch am Pulverturm wird der Meister mit 3:6 (0:3, 0:1, 3:2) weggeknallt.

Puh, wenn man das 3:6 vom Sonntag mit dem unterirdischen 0:5 im Schlussdrittel und das Gastspiel am Freitag nimmt, steht unterm Strich: Der DEL-Primus bleibt gegen Straubing in Summe drei Drittel ohne Treffer und kassiert dabei herbe neun (!) Gegentore.

Überhaupt sind die Tigers gerade das heißeste Team der Liga. Im Jahr 2022 ist keiner besser, vorm Spiel gegen die Bären holen sie 26 von möglichen 30 Punkten (acht Siege aus zehn Spielen).

Straubing ist gnadenlos effektiv

Aber das und auch, dass Trainer Serge Aubin weiter die mehr oder weniger leicht angeschlagenen Leo Pföderl, Frank Hördler, Mark Zengerle, Nicholas Jensen schont und Marcel Noebels sowie Mathias Niederberger eine Pause gönnt, darf da keine Ausrede sein. Das Team, das er ins Rennen schickt, hat immer noch reichlich Klasse.

Die bringen sie anfangs sogar aufs Eis, machen Druck - und werden dann eiskalt erwischt. Alte Weisheit: Wer vorn die Dinger nicht macht, kriegt hinten oft was rein. Straubing ist gnadenlos effektiv: Mike Connolly (7.), Sandro Schönberger (17.) per Konter und Travis St. Dennis im Powerplay (19.) treffen. 0:3 nach den ersten 20 Minuten, gar 0:4 nach 33, weil auch Yannik Valenti einnetzt.

Zwei Tore gegen ein Tigers-Trauma

Wie tief der Stachel sitzt, zeigt sich auch an immer wieder aufkommender Härte. Die Eisbären lassen sich von den wie immer struppigen Straubingern zu leicht provozieren. Der Gipfel: Yannick Veilleux kassiert zehn Minuten wegen Unsportlichkeit.

Dass sich das Ganze nicht  zu einem echten Tigers-Trauma auswächst und womöglich was für ein durchaus mögliches Halbfinale hängen bliebt, dafür sorgt der EHC selbst. Jonas Müller (45.) aus dem Gewühl heraus und Frans Nielsen mit einem Solo fast übers komplette Spielfeld (47.) verjagen den Zugenageltes-Tor-Fluch und verkürzen auf 2:4. Das 2:5 durch Taylor Leier (51.) beendet die Aufholjagd aber wieder. Sebastian Streus 3:5 (58.) ist was für die Moral, Leiers 3:6 ins leere Tore (59.)  geschenkt.

Am Sonntag gegen Bietigheim (14 Uhr, MB-Arena) sollte zum Abschluss der DEL-Hauptrunde aber jetzt schon ein Sieg her, um mit einem guten Gefühl in die Play-offs gehen zu können.

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