Serge Aubin ist weiter Trainer der Eisbären, steht auch in der kommenden Saison an der Bande.
Serge Aubin ist weiter Trainer der Eisbären, steht auch in der kommenden Saison an der Bande. imago images/nordphoto

Das Eis im „Welli“ friert einsam vor sich hin. Die Eisbären haben nach dem Play-off-Aus offensichtlich fluchtartig ihre Trainingsstätte verlassen. Hoffentlich finden zumindest die Nationalspieler schnell wieder auf den kalten Grund ihres Sports zurück. Schließlich lockt im Mai die WM.

Hinter den Kulissen machen die Eisbären allerdings Betrieb. So verlängerten sie mit Trainer Serge Aubin (48). Der natürlich nach der verkorksten Saison mit 32 Niederlagen, davon 7 (!) im Penalty-Schießen, nicht jubelt. Gerade im Shut-out entpuppte sich der Noch-Meister als das mit Abstand schlechteste DEL-Team. Andererseits stand Aubin 222-mal in der DEL hinter der Bande und gewann mit seinen Cracks 129 Spiele.

Nach zwei Titeln kann Aubin mit den Eisbären Jagd auf den dritten machen

Der Kanadier stieß 2019 zum Rekordmeister, qualifizierte sich mit seinem Team sofort direkt für die Play-offs. Die damals allerdings wegen der Corona-Pandemie ausfielen. In den beiden folgenden Jahren feierte der Kanadier mit seinem Team zweimal die Deutsche Meisterschaft. 2022 wurde Aubin als „Trainer des Jahres“ geehrt. Einen solchen Mann jagt man nach einer schwachen Saison nicht gleich vom Hof.

Das sieht auch Eisbären-Sportdirektor Stephane Richer so: „Wir sind von Serge Aubins Qualitäten fest überzeugt. Auch wenn diese Saison für uns viel zu früh endete, wollen wir in der nächsten Saison wieder an unsere erfolgreiche Zeit anknüpfen.“

Eisbären nehmen sich alle in die Pflicht

Mit der Aubin-Verlängerung nehmen sich die Eisbären alle Alibis. Alle müssen wieder besser arbeiten. Auch der Sportdirektor. Ihm fällt die Aufgabe zu, einen starken Kader zu formieren. „Wenn wir nur die letzten 20 Spiele nehmen, wären wir auf Rang vier gelandet“, rechnet uns Richer vor.

Da hat er wohl Recht, aber die Saison begann leider schon am 17. September. Bis zum 26. Februar hangelte sich der Meister nur im Oktober 2022 einmal vom 13. auf den 9. Rang vor. Sonst war die böse 13 ein Stammplatz der Berliner. Trotzdem schienen auch im letzten Moment die Pre-Play-offs noch greifbar.

Wenn die Eisbären ihre 2:0- Führung in der regulären Spielzeit verteidigt hätten. Solche Rechnungen schiebt Stürmer Marcel Noebels aber zur Seite: „Wir hatten vorher 55 Spiele Zeit in die Play-offs zu kommen.“ Recht hat der Vorlagen-King.

Vertrauen der Eisbären ist für Aubin eine große Ehre

Serge Aubin strahlt natürlich über die Weiterbeschäftigung in der deutschen Hauptstadt. „Ich fühle mich durch die Vertragsverlängerung geehrt. Ich danke für das Vertrauen. Ich weiß aber auch, dass vor uns eine Menge Arbeit liegt. Wir wollen die vergangene Spielzeit vergessen machen“, verspricht der einstige NHL-Profi.

Da muss Aubin seine Spieler aber zu mehr Disziplin erziehen, denn im Strafminutenregister stehen die Eisbären im Unterschied zur Tabelle mit 531 Minuten in der Kühlbox auf Platz 3 hinter Köln und Straubing weit vorn. Angebracht wäre sicher auch ein etwas längeres Vorbereitungstraining auf die Punktspiele. Die zwei Wochen in gerade beendeten schlechtesten Eisbären-Saison seit 22 (!) Jahren waren sicher zu kurz.

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