Kein Eisbär mehr: Parker Tuomie war unzufrieden beim deutschen Meister, läuft künftig für DEKL-Konkurrent Straubing auf.
Kein Eisbär mehr: Parker Tuomie war unzufrieden beim deutschen Meister, läuft künftig für DEKL-Konkurrent Straubing auf. Foto: City-Press/Moritz Eden

Gegrummelt hatte es schon länger, jetzt ist die gemeinsame Zeit vorbei: Die Eisbären trennen sich von Parker Tuomie (26), schieben den Nationalstürmer (7 Einsätze) zu Liga-Konkurrent Straubing ab und holen von den Tigers Talent Marco Baßler (22). Rums!

Begonnen hatte alles in bester Harmonie. Im Sommer 2020 kam Toumie aus Nordamerika zurück nach Deutschland, unterschrieb bei den Eisbären. Immer, wenn der Flügelflitzer ins Spiel geschickt wurde, brannte das Eis vor lauter Energie. Immer in nullkommanix auf Vollgas. Am Ende stand der Meister-Titel. 11 Tore und 14 Vorlagen in 47 Spielen der verkürzten Geister-Saison sind für einen Stürmer, der meist in der dritten oder vierten Reihe zum Einsatz kommt, schon ein Top-Wert.

Verhängnisvolles Abspannen 

Doch nach dem Höhenflug folgte der Absturz. Der Erfolg vernebelte anscheinend Tuomie ein wenig das Hirn. Bei einer Dopingkontrolle wurde er mit Carboxy-THC im Blut erwischt, ein Oxidationsprodukt des Hauptwirkstoffs von Haschisch bzw. Marihuana. Der Deutsch-Ami wurde von der Welt-Antidoping-Agentur drei Monate gesperrt, verpasste so die Vorbereitung auf die Saison und fand nie wieder einen festen Platz im runderneuerten Team des EHC (diese Saison: 14 Spiele, 1 Assist).

Was auch immer im Hintergrund oder der Kabine vorgefallen sein mag: Die Trennung erledigten Klub und Spieler professionell. Eisbären-Sportchef Stéphane Richer: „Parker hat uns mitgeteilt, dass er unzufrieden mit seiner Eiszeit in der laufenden Saison ist. Daher sind wir gemeinsam zu dem Entschluss gekommen, dass ein Wechsel eine Alternative bieten könnte. Ich bedanke mich bei ihm für sein Engagement für die Eisbären. Er hatte einen großen Anteil am Gewinn der Meisterschaft. Ich wünsche ihm für die Zukunft das Beste.“

Toumie sagt artig danke

Toumie bedankt sich in einer EHC-Mitteilung artig:„ Ich bin den Verantwortlichen der Eisbären sehr dankbar, dass sie meinen Wechsel nach Straubing ermöglicht haben. Die vergangenen anderthalb Jahre werde ich nie vergessen. Der Gewinn der deutschen Meisterschaft mit den Eisbären wird immer einen hohen Stellenwert in meiner Vita einnehmen.“

Einer ist weg, ein anderer trägt dafür künftig das Trikot des DEL-Rekordchampions. Einer, auf den Richer & Co. anscheinend richtig Bock haben und der bisher in Straubing spielte. Der EHC-Sport-Boss zum Tauschgeschäft: „Nachdem sich parallel die Möglichkeit bot, Marco Baßler zu verpflichten, haben wir Parker beim Wechsel nach Straubing keine Steine in den Weg gelegt.“

Baßler voller Vorfreude

Baßler (22) erhielt seine Ausbildung beim EV Landshut, mit dem er 2019 Oberliga-Meister wurde. Dann wechselte der Flügelstürmer (1,85 m, 84 Kilo) zu Straubing Tigers, absolvierte für dien Tigers 45 DEL-Spiele (2 Tore, 10 Vorlagen). Richer: „Marco ist ein talentierter junger Spieler mit sehr viel Potenzial, der eine gute Rolle innerhalb unserer Mannschaft einnehmen kann. Er ist ein Zwei-Wege-Stürmer, der mit hoher Geschwindigkeit spielt. Er hat in der laufenden Saison einen großen Schritt in seiner Entwicklung genommen. Wir sind davon überzeugt, dass er noch nicht an seinem Leistungszenit angekommen ist.“

Der so Gelobte, der bei den Eisbären die Nummer 44, einen Vertrag bis Saisonende 2022/23 und eine Förderlizenz für Kooperationspartner Weißwasser bekommt, kann sein neues Zuhause kaum erwarten: „Ich habe mich sehr über das Angebot der Eisbären gefreut. Man bekommt nicht alle Tage die Möglichkeit, zu einer so großen Organisation zu wechseln. Der Klub und die Stadt sprechen für sich,  ich musste nicht lange überlegen.“