Trotz Einschränkungen wegen Energiekrise: Los, Eisbären! Auf zum 10. Titel!
Mit dem zweitjüngsten Team will der EHC seine Meisterschaft verteidigen, aber der Hauptsponsor Gasag schließt Einschränkungen mangels Energie nicht aus.

Frank Hördler kanns kaum erwarten. „Wir sind froh, dass es wieder losgeht. Wir haben in der Champions League schon gute Spiele gemacht und gezeigt, dass wir bereit sind. Wir sind als Mannschaft zusammengewachsen“, verkündet der Eisbären-Kapitän. Der 37-jährige Eishockey-Crack muss es wissen. Er geht mit den Berlinern seine 20. Saison an. EHC-Trainer Serge Aubin blieb etwas vorsichtiger: „Wir stehen vor einer schweren Saison. Alle Mannschaften haben sich verstärkt. Es wird sehr eng zugehen.“
Fans helfen Eisbären während Corona
Aubin und Sportdirektor Stephane Richer blicken nicht ohne Stolz auf den Kader. „Wir haben das zweitjüngste Team der DEL. Mit dieser Mannschaft wollen wir den Titel verteidigen. Ich glaube, wir sind dazu in der Lage“, verbreitet Richer Optimismus.
Mit leuchtenden Augen und geschwollener Brust verkündet EHC-Geschäftsführer Thomas Bothstede: „Wir haben wunderbare Fans. Sie standen in den vergangenen Pandemie-Jahren genauso hinter uns, wie sie es jetzt zeigen. Wir haben 5000 Dauerkarten verkauft. Auf diese Anhängerschar können wir stolz sein.“
Eisbären drohen Einschränkungen wegen Energiekrise
Vor 175 Jahren strömte zum ersten Mal aus den Werken der Gasag der wertvolle Stoff in Berlins Haushalte und Laternen. „Wir sind ein geschichtsbewusstes Unternehmen. Es ist deshalb nicht zufällig, dass wir bereits seit 26 Jahren Hauptsponsor der Eisbären sind. Wir bleiben an der Seite des Vereins. Seit ich Geschäftsführer bin, habe ich die Mannschaft der Eisbären nur als Deutscher Meister kennengelernt. Darüber bin ich sehr glücklich“, erklärte Gasag-Chef Georg Friedrich, seit 2020 im Job.
Friedrich machte allerdings auch kein Geheimnis daraus. „Wir stehen durch die Energiekrise vor einer schweren Saison. Die Kunsteisflächen fordern viel Energie. Es kann sein, dass Einschränkungen drohen.“ Durchgehendes Training auch in den Nachtstunden wie zu Beginn der 1960er-Jahre in der alten Werner-Seelenbinder-Halle hält Friedrich nicht für unmöglich. „Aber das müssen die Trainer entscheiden.“
Eisbären Berlin: Training um 1 Uhr nachts oder 4 Uhr morgens
Solange wenigstens auf ein oder zwei Flächen Eis gefroren werden kann, helfen vielleicht alte Pläne der einstigen Seelenbinder-Halle. Da trainierte das Team der Humboldt-Uni zum Beispiel von 23 bis 0:45 Uhr, von 1 bis 3 Uhr übte das Team des damaligen ASK Berlin und ab 4 Uhr morgens drehten die Eiskunstläuferinnen ihre Kringel. Aber so weit wird es hoffentlich nicht kommen.
Bis auf Leo Pföderl, Yannik Veilleux und Branden Guhle stehen alle Spieler für das Auftaktspiel am Sonntag in Nürnberg bereit. Zum ersten Heimspiel sind in der Mercedes-Benz-Arena am 18. September die Iserlohn Roosters zu Gast.
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