Jonas Müller will auf dem Eis noch alles raushauen, hofft auf die Pre-Play-offs und auf eine WM-Nominierung.
Jonas Müller will auf dem Eis noch alles raushauen, hofft auf die Pre-Play-offs und auf eine WM-Nominierung. Uwe Koch/Imago

„Die Hoffnung stirbt zuletzt,“ bedient Eisbären-Verteidiger Jonas Müller einen alten Sportler-Spruch beim letzten Training   vor der Abfahrt zum heutigen Spiel bei den Mannheimer Adlern. Gerade die Adler als Erzkonkurrent werden sich freuen, wenn sie heute den Eisbären den Pelz zerpflücken können.

„Das wollen wir erst einmal sehen. Wir haben in den vergangenen Spielen wenigstens ein bisschen zu unserer alten Form gefunden. Wir geben erst auf, wenn die Sache aussichtslos ist“, schimmert bei dem 27-Jährigen immer noch ein Hauch von Hoffnung durch. Seit 2014 führt der Verteidiger bei den Eisbären-Profis in 356 DEL-Spielen den Puck, in dieser Zeit haben die Bären noch nie die Play-offs verpasst: „Wir sind zwar gegen Ingolstadt 2014 und 2015 gegen Nürnberg in den Pre-Play-offs mit jeweils nur einem Sieg rausgeflogen, aber dass wir gar nicht zu den Play-off-Teams der DEL gehörten, gab es in meiner Zeit noch nicht. Wenn diesmal das lange Unwahrscheinliche passieren sollte, müssen wir damit leben und im nächsten Jahr neu angreifen.“

Jonas Müller hat mit den Eisbären noch nie die Play-offs verpasst

Müller zählt zu den Ur-Eisbären. Als er sechs Jahre alt war, fuhr Vater Müller mit dem Filius von der Wohnung in Karlshorst zum „Welli“ der Eisbären. Doch deren Kader war voll, also brummte Vater Müller weiter zu den Preussen. Dort war er willkommen. Natürlich erkannten die Trainer schnell das Talent des Jungen.

Über das Sportgymnasium landete Jonas doch wieder in Hohenschönhausen. „Ich bin jetzt 20 Jahre Eisbär, da schmerzt es schon, wenn du als Meister bei den Play-offs zuschauen musst“, gibt Müller zu. In Richtung Fans deutet der blonde Jonas einen tiefen Diener an und sagt: „Ich bedanke mich bei euch, dass ihr in so großer Zahl zu uns gehalten habt. Es gab nur in Köln mehr Zuschauer als bei uns. Das ist wirklich ein großes Ding. Vielleicht schaffen wir in den verbleibenden Spielen noch ein Wunder.“

Über die Eisbären will Müller mit der Nationalmannschaft zur WM

Auf alle Fälle will Jonas voll weiter ackern: „Vielleicht werde ich für die Nationalmannschaft nominiert.“ Zudem will er noch einmal Farbtuben und Pinsel in die Hand nehmen, um ein Gemälde auf die Leinwand zu malen. „Mein erstes Bild ging für 425 Euro nach Leipzig. Die Euros erhielt der Kältebus in Berlin.“

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