Nächste 85er-Legende geht

Für immer ein Eisbär: Mach's gut, Buschi!

Florian Busch beendet mit 36 Jahren verletzungsbedingt seine Karriere. Er ist nach André Rankel der nächste der goldenen Generation.

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Florian Busch beendet seine Karriere.
Florian Busch beendet seine Karriere.imago images/Fotostand

Eigentlich sollte ja im Jahr 2021 alles besser werden. Doch was die Eisbären angeht, stinkt dieses neue Jahr jetzt schon. Erst die unnötige Pleite in Iserlohn (2:5) und dann DAS: Bären-Legende Florian Busch wird nicht mehr aufs Eis zurückkehren. Verletzungsbedingt beendet Buschi seine Karriere mit 36 Jahren, hängt die Kufen schweren Herzens an den Nagel. Die Folgen einer üblen Gehirnerschütterung, die ihn die gesamte vergangene Saison kosteten, lassen keine andere Möglichkeit zu.

„Ich gebe hier und heute meinen Rücktritt vom Profisport bekannt. Ich durfte 18 wundervolle Jahre in der Hauptstadt erleben, aber nach langem Verletzungspech muss ich nun nach vorne schauen. Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich auf dieser erfolgreichen Reise begleitet haben. Besonders aber bedanke ich mich bei allen Fans, die immer hinter mir standen und mir den Rücken freihielten. Danke Eisbären, danke Berlin! Einmal Eisbär, immer Eisbär. Buschi out“, ließ sich der gebürtige Miesbacher, der im Berliner Osten heimisch geworden ist, auf der Vereinshomepage zitieren.

Der 43-fache Nationalspieler ist damit nach André Rankel schon die zweite langjährige Identifikationsfigur, die dem siebenfachen Meister – Rankel und Buschi waren bei allen Titeln dabei – abhandenkommt und ihre Karriere beendet. Wie die Nummer 24 von Rankel wird auch die Nummer 26 von Buschmann unter das Hallendach der Mercedes-Benz-Arena gezogen und nicht mehr vergeben. Möglicherweise sogar in einer gemeinsamen Zeremonie.

Fakt ist aber: Buschi wird nicht nur als langjähriger Spieler, sondern auch als Mensch fehlen. „Es war ein Genuss mitzuerleben, wie Buschi die Menschen um sich herum immer wieder zum Grinsen oder Lachen brachte, dabei aber nie die Professionalität vermissen ließ, die ein Profisportler an den Tag legen muss. Ich hatte das Gefühl, dass ihm die harte Arbeit, der Schweiß und die Entbehrungen richtig Spaß machten“, erklärte Eisbären-Boss Peter John Lee und ergänzte noch: „Wir werden seine spektakulären Aktionen auf dem Eis ebenso vermissen wie sein zahnloses Grinsen.“ Und richtig: Mit einem Overtimetreffer die Meisterschaft entscheiden oder Entertainer Joko Winterscheidt fürs Fernsehen umchecken – Buschi konnte beides und wirkte dabei immer, als hätte er eine Mordsgaudi.

Vom goldenen 1985er-Jahrgang der Eisbären ist jetzt übrigens nur noch Kapitän Frank Hördler übrig. Die Zeit vergeht auch bei den Eisbären, was manchmal gut und schlecht zugleich ist.