Doppel-Meisterhexer Mathias Niederberger (29) hütet ab dieser Saison das Tor der Roten Bullen in München und staunt über so viele Ex-Eisbären in der DEL.
Doppel-Meisterhexer Mathias Niederberger (29) hütet ab dieser Saison das Tor der Roten Bullen in München und staunt über so viele Ex-Eisbären in der DEL. Imago/Passion2Press, KURIER

Mach’s gut, Sommer, jetzt ist endlich wieder Eis-Zeit! Die DEL geht in ihre 29. Saison. Seit dem 4. Mai, als die Eisbären mit einem 5:0 im vierten Finale in München ihren insgesamt neunten Meistertitel in der deutschen Elite-Klasse einsackten, ist genug Zeit vergangen. Das Eröffnungsspiel gibt es am Donnerstag mit Köln gegen München (19.30 Uhr), die Eisbären sind in der ersten Runde der 15er-Liga spielfrei und gehen erst am Sonntag in Nürnberg (16.30 Uhr) ohne zwölf Helden der Vorsaison die Mission dritte Meisterschaft am Stück an.

Und bekommen bei den Ice Tigers gleich mal einen Vorgeschmack auf das, was sie in allen Hallen der Republik erwartet: ein großes Hallo mit mal mehr, mal weniger vielen, die eine EHC-Vergangenheit haben. DEL – das Kürzel steht offiziell für Deutsche Eishockey-Liga, könnte aber genauso gut für Deutsche Eisbären-Liga stehen. Schauen Sie mal, wie viel Berlin (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) in den 14 anderen Klubs steckt.

Wolfsburg: Bei den Grizzlys sind Torwart Justin Pogge (36) sowie die Stürmer Laurin „Lolle“ Braun (31, viermal Meister mit dem EHC), Thomas Reichel (23) und Spencer Machacek (33) schon heiß auf die Eisbären, die mit Julian Melchiori (30) und Jan Nijenhuis (21) auch zwei Mann mitbringen, die in der Vorsaison noch Wolfsburger waren.

EHC: In Nürnberg wird es bärig

Ex-Eisbär Charlie Jahnke (l). spielt mittlerweile für die Nürnberg Ice Tigers. Wahrlich nicht das einzige EHC-Wiedersehen in dieser Saison.
IMAGO/Zink
Ex-Eisbär Charlie Jahnke (l). spielt mittlerweile für die Nürnberg Ice Tigers. Wahrlich nicht das einzige EHC-Wiedersehen in dieser Saison.

Nürnberg: Gleich im ersten Saisonspiel 2022/23 wird’s bei den Ice Tigers richtig bärig. Das Trikot von Sportchef Stefan Ustorf (48) mit der Nr. 14 hängt nach sechs Meistertiteln in Berlin unterm Hallendach, sein Sohn Jake (25) trainierte im Welli mit. Dazu kommen Goalie Leon Hungerecker (24), die Ur-Berliner Charlie Jahnke (24) und Ex-Junior Julius Karrer (22) sowie Blake Parlett (33).

Straubing: Bei den Tigers ist mit Rob Leask (51) ein zweimaliger Meister-Eisbär (2005, 2006) seit 2015 Co-Trainer, Parker Toumie (26) und Doppel-Meister Mark Zengerle (33) wollen’s ihrem Ex-Klub mit Schwung und Spielwitz zeigen.

Düsseldorf: Ex-Eisbär Alex Barta im Mittelpunkt

Ingolstadt: Zu den Panthern hat sich aktuell kein ehemaliger Eisbär verirrt, aber immerhin verteidigt der gebürtige Berliner Emil Quaas (25), der einst bei den Juniors begann, seit 2020 für den ERC.

Bremerhaven: Im hohen Norden soll’s ja kühl sein, das Wiedersehen bei den Fischtown Pinguins wird trotzdem warmherzig. Torwart Maxi Franzreb (26), der 2022er-Meister-Verteidiger Nicholas B. Jensen (33) und der 2021er-Titel-Stürmer Nino Kinder (21) freuen sich auf die Bären, zudem ist Trainer Thomas Popiesch (57) wie Kinder gebürtiger Berliner.

Iserlohn: Die Roosters setzen auf bei den Bären erprobte Offensiv-Power: Sebastian Streu (22) feierte beim EHC die Meistertitel 2021 und 2022, Kris Foucault (31) den 2021, Sven Ziegler (28) war fünf Jahre Profi in Berlin.

Düsseldorf: Bei der DEG dreht sich immer noch alles um Alex Barta (39), der 2005 mit den Eisbären Meister wurde. Cedric Schiemenz (23), wie Barta in Berlin geboren, und Daniel Fischbuch (29) blühten erst nach ihrer EHC-Zeit richtig auf.

Kölner Haie ein Eisbären-Hotspot

Köln: Die Haie sind ein Hotspot für Ex-Eisbären: Uwe Krupp (57) war EHC-Cheftrainer, Clément Jodoin (70) auch in Berlin sein Assistent und kurz sogar sein Nachfolger. Mit Alex Roach (29), Alexander Oblinger (33/Juniors), Mark Olver (34), Landon Ferraro (31) und Louis-Marc Aubry (30) könnte Krupp einen kompletten Ex-Bären-Block aufbieten.

Frankfurt: Bei den Aufsteiger-Löwen ist mit Gerry Flemming (55) ein ehemaliger EHC-Assistenscoach der Banden-Chef, trainert mit Verteidiger-Talent Paul Reiner (20), Brendan Ranford (30) und dem 2022er-Meister Dominik Bokk (22) drei Mann mit Eisbären-Vergangenheit.

Willkommen in der Deutschen Eisbären-Liga. In jedem der 14 anderen Klubs steckt verdammt viel EHC-Vergangenheit.
KURIER
Willkommen in der Deutschen Eisbären-Liga. In jedem der 14 anderen Klubs steckt verdammt viel EHC-Vergangenheit.

Mannheim: Beim Lieblings-„Feind“ heuert eher selten ein Ex-Eisbär an, aber in dieser Saison gibt es bei den Adlern sogar drei von ihnen: Mark Katic (33) holte 2013 mit dem EHC die DEL-Krone, Taro Jentzsch (22), in Berlin geboren, lernte einst bei den Eisbären Juniors, was er heute kann, und EHC-Kult-Finne Petri Vehanen (44) trainiert die Adler-Torhüter.

Bietigheim: Die Steelers haben zwei Ex-Eisbären in ihren Reihen, aber nicht irgendwen: Verteidiger-Haudegen Constantin „Tine“ Braun (34) ist Kapitän beim Vorjahres-Aufsteiger, holte einst mit den Bären fünf Meisterschaften, Stürmer Daniel Weiß (32) hatte bei vier EHC-Titeln den Schläger am Puck.

Eisbären: Jede Menge gute Freunde in München

Schwenningen: Die Wild Wings setzen in der Defensive auf Ex-Bären-Power. Torwart Marvin Cüpper (28) sowie Alex Trivellato (29) und vor allem der 2021er-Meister John Ramage (31) wissen nicht nur, wie die Luft in der Hauptstadt riecht.

Augsburg: Diese Panther haben durchaus ein Faible für Eisbären: Verteidiger Henry Haase (29) ist Ur-Berliner, Torwart Markus Keller (33) war beim EHC mal die Nr. 2, Manager Duanne Moeser (59) stürmte einst im Welli und Co-Trainer Derek Mayer (55) genoss als EHC-Verteidiger Kultstatus.

München: Spiele gegen die Roten Bullen sind heiß, aber hinter den Kulissen treffen sich gute Freunde. Trainer Don Jackson (66) und sein Assistent Steve Walker (49) sind EHC-Legenden. Jackson gewann in Berlin 6 Mal den DM-Titel (5 Mal als Chef-, 1 Mal als Co-Trainer), Walker 5 Mal, seine Nr. 27 wird beim EHC nicht mehr vergeben. Auf dem Eis dabei: Doppel-Meisterhexer Mathias Niederberger (29), der 2021er-Play-offs-MVP Ryan McKiernan (33) und Tore-Wirbelwind Austin Ortega (28).

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