Völlig verrückter DEL-Saisonstart

Eisbären vergeigen 1:4, aber die Fans retten den Abend

Endlich wieder in der Halle, endlich wieder Eishockey hautnah, 6450 Fans feiern in der MB-Arena ihre Rückkehr, machen Stimmung vom Feinsten, fordern von ihren Lieblingen trotz der Pleite eine Ehrenrunde. Gänsehaut pur.   

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Nicht die fröhlichste aller Ehrenrunden, aber eine Ehrenrunde:  Die Fans wollen ihre Eisbären nach der langen Zwangspause trotz der Pleite unbedingt noch mal sehen. 
Nicht die fröhlichste aller Ehrenrunden, aber eine Ehrenrunde: Die Fans wollen ihre Eisbären nach der langen Zwangspause trotz der Pleite unbedingt noch mal sehen. Foto: City-Press/Marco Leipold

Am Ende stört eigentlich nur das Ergebnis! Die Eisbären vergeigen den Saisonstart 1:4 (0:0, 1:2, 0:2) gegen RB München und trotzdem erlebt Berlin ein echt geiles Eishockey-Fest.

6450 Fans (mehr geht nicht) verwandeln die 14.200-Mann-Arena in einen Hexenkessel. Endlich wieder in der Halle, endlich wieder Eishockey hautnah, endlich wieder Eisbären.

Meister-Fete vor dem Spiel

Gänsehaut in Serie vorm ersten Bully: Auf dem Medienwürfel laufen Szenen von Titelgewinn 2021, als die Fans wegen Corona komplett draußen waren. Dann wird das Meister-Banner unters Hallendach gezogen. Eine Zeremonie fast wie ein Staatsakt.

Und als die Eisbären nach einem tollen, aber torlosen ersten Drittel auch noch in Führung gehen, ist alles perfekt. Ganze 56 Sekunden braucht Zach Boychuk im zweiten Abschnitt für das erste Saison-Tor. Oben rechts lässt er den Puck im München-Kasten einschlagen.

Nach dem 1:0 geht's bergab

Wahnsinn! Aber vielleicht ist das alles zu viel des Guten. Denn wie schon zuvor schludern die Bären weiter bei der Chancenverwertung und lassen München machen.

Zach Redmond (25.) und Yannic Seidenberg (37.) treffen jeweils im Anschluss an ein Bully, noch mal Seidenberg im Powerplay (45.) und Ex-Bär Austin Ortega (48.) nach einem Zauberpass von Maxi Kastner drehen das Spiel.

Gänsehaut-Ehrenrunde

Der Stimmung in der Halle tut das keinen Abbruch, die Fans feiern durchgehend. Und wenn auf dem Eis nichts geht, dann eben sich selbst. Sie fordern sogar die  bedröppelt in die Kabine geschlichenen Bären zur Ehrenrunde auf. Als das Team zurückkommt, bricht ein Jubelorkan los. Da hat sogar Altmeister Frank Hördler (36) ein bisschen Pipi in den Augen.